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50 Jahre deutsch-chinesische Beziehungen
50 Jahre deutsch-chinesische Beziehungen
Die Bundesrepublik Deutschland und die Volksrepublik China haben 1972 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Seitdem haben sich die deutsch-chinesischen Beziehungen zu großer Vielfalt und Dichte entwickelt. China ist für Deutschland und die EU zugleich Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale.
Mit einem Handelsvolumen von gut 298 Milliarden Euro war China auch 2022 der größte Warenhandelspartner Deutschlands. Angesichts internationaler Krisen und wachsender globaler Herausforderungen (u.a. Klimawandel, russischer Angriffskrieg in der Ukraine) kommt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit und Abstimmung eine große Bedeutung zu. China sieht Deutschland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch als einen Schlüsselpartner in Europa. Regelmäßige hochrangige politische Abstimmung in einer Vielzahl von Dialogmechanismen sowie Handelsbeziehungen, Investitionen, Umweltzusammenarbeit, kultur- und wissenschaftspolitische Zusammenarbeit prägen die Beziehungen. Die Beschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie haben die persönlichen deutsch-chinesischen Austausche stark beeinträchtigt. Viele der Formate werden seit der Aufhebung der chinesischen Null-Covid-Politik wieder aufgebaut. Deutschland setzt sich zudem für substantielle und reziproke Beziehungen der EU mit China und eine Stärkung der EU-Einigkeit gegenüber China ein.
Trotz der engen Beziehungen in den genannten Bereichen bestehen grundsätzliche Meinungsunterschiede. Dies gilt insbesondere für die Menschenrechte, vor allem für die persönlichen Freiheitsrechte und Fragen der Geltung internationalen Rechts, der internationalen Ordnung und der Auslegung von Multilateralismus. Es bleibt ein wichtiges Interesse Deutschlands, dass China die Offenheit seiner Märkte für europäische Unternehmen und ihre Produkte erhöht, rechtsstaatliche Strukturen und Sozialsysteme entwickelt, mehr politische und ökonomische Partizipation zulässt, Minderheitenfragen friedlich und unter Beachtung der Menschenrechte löst und auch in diesem Sinne sein Engagement in internationalen Institutionen und für eine regelbasierte internationale Ordnung gestaltet.