Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

IPS: Wenn aus Fremden Freunde werden

Empfang des Deutschen Bundestages für die IPS-Stipendiatinnen und Stipendiaten

Im Rahmen der Veranstaltung gibt es eine Repräsentation und Bühnenstück der IPS-Stipendiatinnen und Stipendiaten, bei dem sich die Teilnehmer beim Deutschen Bundestag für die fünf-monatige Gastfreundschaft bedanken., © Deutscher Bundestag / Achim Melde

06.06.2019 - Artikel

Feierlicher Empfang des Deutschen Bundestages für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) 2019.

Empfang des Deutschen Bundestages für die IPS-Stipendiatinnen und Stipendiaten
Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble spricht beim Empfang des Bundestages für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Internationalen Parlaments-Stipendiums. © Deutscher Bundestag / Achim Melde

Die Koffer von 119 Jungakademikern werden in diesem Sommer nicht nur Kleidung und Habseligkeiten enthalten - sie werden vollgepackt sein mit Werten, die die Demokratie ausmachen. Beim Empfang zum Internationalen Parlaments-Stipendium (IPS) im Berliner Paul-Löbe-Haus am vergangenen Donnerstag packten die Stipendiaten Schilder, auf denen „Offenheit“, „Toleranz“, aber auch „Pünktlichkeit“ standen, symbolisch in den Koffer, der sie Ende Juli zurück in ihre 37 Heimatländer begleiten wird.

Als Dank für die Zeit im Bundestag hatten sich die Stipendiaten ein Bühnenstück mit fünf Szenen über die Erlebnisse der vergangenen Monate ausgedacht. „In die Aufführung floss ein Monat Vorbereitungszeit“, verriet die 25-jährige Angeliki Bozini aus Griechenland. In der ersten Szene wirkte die Reise im „Raumschiff Bundestag“ noch wie ein Labyrinth. „Jetzt, vier Monate später, erinnern wir uns jeden Tag daran, was wir hier gelernt haben. Und natürlich haben wir die Hoffnung, dass unsere Parlamente in der Heimat ähnliche Programme umsetzen“, sagte die Stipenidiatin, die den Empfang moderierte.

Seit Anfang März befassen sich die Jungakademiker mit der parlamentarischen Demokratie und dem politischen System Deutschlands, darunter drei Monate an der Seite eines Patenabgeordneten. Darauf könne man durchaus stolz sein, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU): „Es ist eine große Chance für Sie, uns und unser Land, wenn wir immer mehr den Austausch mit Menschen aus anderen Teilen der Welt pflegen. Wenn wir uns zu sehr mit uns selbst beschäftigen, kriegen wir Probleme nicht mehr gelöst“, betonte Schäuble. Er hoffe deshalb, dass im Gepäck auch neue Impulse und Begeisterung seien: „Bleiben Sie Botschafter zwischen Ihrem und unserem Land“, äußerte er einen Wunsch.

Empfang des Deutschen Bundestages für die IPS-Stipendiatinnen und Stipendiaten
Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble beim Empfang des Bundestages für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Internationalen Parlaments-Stipendiums 2019. © Deutscher Bundestag / Achim Melde

Wenn die Stipendiaten nicht gerade im Parlament unterwegs waren, konnten sie Vorlesungen besuchen. „Wir haben hochqualifizierte und hochmotivierte junge Menschen kennengelernt. Das Programm ist wichtig für uns, um ins Gespräch zu kommen, den Dialog zu pflegen und dabei zu helfen, in Ihren jeweiligen Bereichen mehr über Deutschland zu lernen“, sagte die Präsidentin der Humboldt-Universität, Sabine Kunst.

„Für uns Kinder der globalisierten Welt ist Vielfalt ein Mehrwert“, griff Bozini den Faden auf. Dies zeigte sich besonders am Buffet, das eine Reise durch die Kulturen aller Länder war. Justyna Baszczeska, Juristin aus Warschau, erzählte zwischen Piroggen am Ländertisch: „Ich musste in der Zeit hier viel zur aktuellen politischen Situation in Polen erklären.“ Von ihrer Patenabgeordneten Marie-Luise Dött (CDU) habe sie etwa gelernt, dass in der Demokratie immer Kompromisse nötig sind. „Wir haben uns viel darüber ausgetauscht, wie komplex die Situation in meiner Heimat ist, das war für mich ein wichtiges Anliegen.“ Auch deswegen stand auf ihrem Tisch neben der polnischen auch die europäische Flaggen.

www.carsten-koerber.de

Internationale Praktikanten: „Bei uns ist alles viel chaotischer“

nach oben