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Deutschland unterstützt Namibia bei der Stadtplanung im Umfeld von grüner Wasserstoffproduktion.

Deutschland unterstützt Namibia bei der Stadtplanung im Umfeld von grüner Wasserstoffproduktion ​​​​​​​

Von links nach rechtsMs. Wilhencia Uiras (Direktorin der Nationalen Planungskommission (NPC) und Mr. Alois Schneider (Referatsleiter Südliches Afrika; Südafrika (BMZ))., © BMZ

15.06.2023 - Pressemitteilung

Namibia bei der Stadtplanung im Umfeld von grüner Wasserstoffproduktion.

Deutschland wird Namibia künftig stärker bei der Stadtplanung im Umfeld der geplanten Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff in Lüderitz und bei der Ausbildung von Fachkräften unterstützen, die im Erneuerbare-Energien-Sektor dringend benötigt werden. Das haben beide Länder bei den heute zu Ende gegangenen Regierungsverhandlungen über die gemeinsame Entwicklungszusammenarbeit vereinbart.

Das Entwicklungsministerium (BMZ) stellt hierfür sechs Millionen Euro (circa 121 Millionen Nam Dollar) zur Verfügung. Insgesamt hat das BMZ 51,5 Millionen Euro (circa 121 Milliarden Nam Dollar für Projekte nachhaltiger Stadtentwicklung, der Berufsbildung, Klimaanpassung, den Schutz von Biodiversität und verbesserte Wasserversorgung zugesagt.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Namibia verfügt über ein riesiges Potenzial an erneuerbaren Energien und hat für sich erkannt, dass es eine Erfolgsgeschichte schreiben kann beim Ausbau grüner Wasserstoffproduktion. Wir werden Namibia dabei unterstützen. Eine nachhaltige Stadtplanung im Umfeld der künftigen Anlagen ist wichtiger Teil unserer Kooperation. Nachhaltig heißt vor allem, die lokale Bevölkerung bei den Planungen zu beteiligen. Sie müssen mitreden können, denn es geht um die Gestaltung ihrer Heimat. Unsere Zusammenarbeit mit Namibia nutzt letztendlich dreifach: dem Klima, der Entwicklung vor Ort durch neue Jobs und Deutschland, das einen leistungsstarken Partner für seine Energiewende gewinnt.“

Die Weichen für den Aufbau einer grünen Wasserstoffproduktion hat Namibia bereits gestellt. Dreh- und Angelpunkt der Pilotphase wird die Hafenstadt Lüderitz im Südwesten des Landes. Dort sollen viele neue Arbeitsplätze entstehen. Doch auch die Herausforderungen für die Stadt mit rund 12.000 Einwohner sind groß. So muss Lüderitz sich schon jetzt wappnen für einen starken Zuzug von Industriearbeiter-und Arbeiterinnen und Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Damit ein schnelles Wachstum nicht zu unkontrollierter Zersiedelung führt, wurde bei den Regierungsverhandlungen vereinbart Lüderitz in der klimaneutralen und partizipativen Stadtplanung zu unterstützen. Auch private Investoren sollen ins Boot geholt werden, um den Neubau von Wohnungen, Schulen, Wasserleitungen, Sanitäranlagen, Straßen und öffentlichen Orten schnell voranzutreiben. Ein besonderes Augenmerk richtet die deutsch- namibische Entwicklungszusammenarbeit außerdem auf den Ausbau der beruflichen Bildung, um den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken, so zum Beispiel in der Produktion grüner Energie, und jungen Menschen verlässliche Perspektiven zu bieten.

Ein weiterer Fokus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Namibia wird künftig auf der Förderung von Frauen und Mädchen liegen, deren Interessen bei den Projektplanungen von Anfang an mitgedacht werden sollen - etwa bei Berufsbildungsangeboten für Frauen auf dem Arbeitsmarkt, beim Zugang von Frauen zu Trinkwasser oder beim Schutz vor häuslicher und sexualisierter Gewalt. Lüderitz soll als inklusive Stadt Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen bieten und Vorreiter in einer klimaneutralen Stadtentwicklung werden.

Namibia hat weiter mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Auch wenn es langsam wieder bergauf geht, liegt die Arbeitslosigkeit bei rund 30 Prozent, unter jungen Menschen bei rund 60 Prozent. Überdies leidet die Wettbewerbsfähigkeit vieler namibischer Unternehmen unter schwerfälliger Bürokratie und Fachkräftemängel. Das BMZ unterstützt Namibia in besonders erfolgversprechenden Wirtschaftsbereichen; etwa durch Bereitstellung von Krediten für klimaangepasste Infrastrukturprojekte im Wind-, Wasser- und Solarbereich. Mit deutscher Unterstützung wird die ländliche Elektrifizierung vorangetrieben. Außerdem werden Berufsbilder und Lehrpläne weiterentwickelt, Lehrwerkstätten aufgebaut sowie Lehr- und Verwaltungskräfte in Berufsschulen fortgebildet. So vorbereitet könnte Namibia nicht nur ein weltweit wichtiger Lieferant von grünem Wasserstoff werden, sondern auch das erste klimaneutrale Land Afrikas, aus dem nur klimaneutrale Produkte exportiert werden, und Modellfall für fairere Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem globalen Norden und Süden.

Deutschland unterstützt Namibia bei der Stadtplanung im Umfeld von grüner Wasserstoffproduktion ​​​​​​​
Von links nach rechtsJanes Mnyupe (Wirtschaftsberater des Präsidenten und Beauftragte Namibias für grünen Wasserstoff), Wilhencia Uiras (Executive Director, Namibia Planning Commission), Marieke Wagenhäuser (Referentin für Namibia (BMZ)) und Alois Schneider (Referatsleiter Südliches Afrika; Südafrika (BMZ)). © BMZ



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