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Eine Welt ohne Hunger: Ernährungssicherheit, Ländliche Entwicklung und Landwirtschaft

Pflügen mit Ochsenkraft

Pflügen mit Ochsenkraft, © picture alliance

Artikel

Ernährung sichern, Perspektiven schaffen

Die Landwirtschaft für die nachhaltige ökonomische Entwicklung, Ernährungssicherung und Arbeitsmarktlage in Togo von zentraler Bedeutung. Noch ist sie allerdings traditionell geprägt und vor allem auf Eigenversorgung ausgerichtet. Wertschöpfung und Export sind noch ausbaufähig. Vor allem die junge Bevölkerung sieht darum auf dem Land kaum Beschäftigungsperspektiven und wandert in die Städte ab.

Von der Produktion bis zum Verkauf

Unsere Programme leisten zusammen einen landesweiten Beitrag zu mehr Einkommen, Beschäftigung und Ernährungssicherheit und damit zur nachhaltigen strukturellen Entwicklung des ländlichen Raums. Das deutsche Engagement zielt darauf ab, in enger Zusammenarbeit mit kleinbäuerlichen Kooperativen, kleinen und mittleren Verarbeitungsbetrieben sowie Händlerinnen und Händlern die Produktivität entlang ausgewählter Wertschöpfungsketten modellhaft zu verbessern (Kakao, Ananas, Soja, Cashewnüsse, Gemüse und Gewürze). Die Landwirtinnen und Landwirte sollen über maßgeschneiderte Schulungen in die Lage versetzt werden, ihre Erträge auf nachhaltige Weise zu steigern, internationale Qualitätsstandards zu erfüllen, die Produktionskosten zu senken, ihre eigene Versorgung zu sichern und über den Verkauf ihrer Produkte zusätzliches Einkommen zu erzielen. Vermittelt werden sowohl verbesserte Anbautechniken als auch unternehmerische Fähigkeiten. Weitere Inhalte sind Öffentlichkeitsarbeit, Zugang zu Kleinkrediten, ausgewogener Ernährung, und Organisationsberatung. Durch die Unterstützung der lokalen Verarbeitung von Agrarprodukten sollen neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum entstehen.

Traktor im Feld
Traktor im Feld © dpa

Neue Finanzprodukte und Ausbau ländlicher Wege

Die Erfahrungen aus der Praxis fließen in die Beratung der togoischen regierung auf nationaler Ebene ein, wie sie die Rahmenbedingungen für die landwirtschaftliche Produktion, Weiterverarbeitung und den Vertrieb verbessern kann. Gemeinsam mit Finanzdienstleistern werden außerdem Kreditangebote entwickelt, die an die spezifischen Bedingungen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft angepasst sind. Über die Westafrikanische Entwicklungsbank (BOAD) werden zum Beispiel Mikrokredite für kleinbäuerliche Betriebe bereitgestellt.

Mit Mitteln der finanziellen Zusammenarbeit werden ländliche Wege saniert und ausgebaut, um einen ganzjährigen guten Zugang und Transport zu Feldern und Betrieben zu schaffen. Betriebsmittel wie Saatgut und Ernteprodukte können so schneller und günstiger transportiert werden. Der Schwerpunkt liegt in den Anbaugebieten der Exportprodukte Kakao Baumwolle und Kaffee. Die ländliche Bevölkerung, vor allem Frauen und Kinder, profitiert nebenher von einer besseren Anbindung an öffentliche Schulen und Gesundheitsstationen.

Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“

Togo gehört zu den Ländern, die Deutschland im Rahmen der BMZ Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ unterstützt mit dem Ziel, die Ernährung im Land zu sichern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hungerkrisen zu stärken. Togo kann sich seit mehreren Jahren eigenständig mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln versorgen. Dennoch ist die Ernährungssituation insbesondere von Frauen und Kleinkindern immer noch schwierig. Eines von drei Kindern ist mangelernährt. Das Globalvorhaben Ernährungssicherung und Resilienzstärkung arbeitet daher an der Verbesserung der Ernährungslage durch den Anbau nährstoffreicher Produkte. - von bislang ungefähr 15.000 Frauen und über 5.000 Kleinkindern. Außerdem sollen Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft dazu beitragen, die regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln zu verbessern, das Einkommen von kleinbäuerlichen Betrieben zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Im Rahmen der Initiative ist in Togo ein Grünes Innovationszentrum entstanden.

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