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Europäische Union und Nordamerika

28.10.2024 - Artikel

Gemeinsame Wurzeln und geteilte Werte verbinden die Demokratien auf beiden Seiten des Atlantiks. Die USA sind Europas wichtigster Sicherheits- und Wirtschaftspartner. Kanada verbindet eine enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit mit der Europäischen Union.

Eine historisch enge wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenarbeit

Flaggen der EU und der USA
Flaggen der EU und der USA © photothek.net

Die Verbindung zwischen der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) hat historische Wurzeln: Die Entscheidung der USA, sich 1945 nicht, wie nach Ende des Ersten Weltkriegs, aus Europa zurückzuziehen, sorgte maßgeblich für Stabilität und Sicherheit in Zeiten des Kalten Krieges. Dies ermöglichte es, das Projekt der europäischen Einigung anzugehen. Somit war das Zusammenwachsen Europas nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl eine historische Leistung der Europäer als auch ein Erfolg weitsichtiger amerikanischer Außenpolitik.

Zwischen der EU und den USA bestehen heute die weltweit umfangreichsten Wirtschafts- und Handelsbeziehungen (2022 Warenaustausch im Wert von 868,1 Mrd. EUR, EU-Exportüberschuss 150,7 Mrd. EUR) (Quelle: Europäisches Parlament). Transatlantischer Handel und wechselseitige Investitionen schaffen Wachstum und Arbeitsplätze in der EU und den USA. Die USA nahmen 2023 19,7% der Warenexporte der EU ab und waren damit größter Abnehmer von Waren aus der EU (vor Großbritannien und China). Deutschland war in der EU der größte Exportpartner der USA (Quelle: Eurostat).

Auch Kanada und seine Gesellschaft sind aus historischen Gründen eng mit europäischen Traditionen verbunden. Die politische, wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten und Institutionen ist sehr eng und wird seit Oktober 2016 im Strategischen Partnerschaftsabkommen (SPA) strukturiert. Handelsfragen werden seit 2017 über das gemeinsame Freihandelsabkommen CETA geregelt, das bis zur vollständigen Ratifizierung in allen EU-Mitgliedsstaaten vorläufige Anwendung findet. Auf dieser Basis ist der Waren- und Dienstleistungshandel zwischen der EU und Kanada seither um knapp ein Drittel gestiegen, besonders bei Maschinen, pharmazeutischen Produkten, landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Rohstoffen und Fahrzeugen. Auch Deutschland profitiert davon: neben dem Handel haben auch die Direktinvestitionen zugenommen.

Zentrale Rolle der Europäischen Union

Die EU ist zentral für die Bündelung der Interessen Deutschlands und seiner europäischen Partner, etwa im Handelsbereich. 2021 wurde ein bilateraler EU-US Handels- und Technologierat eingerichtet, der eine enge Koordinierung in zukunftsweisenden Wirtschafts- und Technologiefragen sicherstellen soll. Bei Klima und Energiethemen arbeiten EU und USA zudem im Rahmen des EU-US-Energierats regelmäßig zusammen. Mit Kanada gibt es im Rahmen des CETA ein Forum für regulatorische Zusammenarbeit (RCF), um Auslegungsfragen zu klären und CETA weiterzuentwickeln.

Darüber hinaus verbindet die EU und ihre Mitgliedstaaten mit den USA und Kanada eine enge Kooperation im Bereich Sicherheit und Verteidigung. Diese ergänzt die euro-atlantische Sicherheitsallianz der NATO.

Seit 2005 unterstützt Kanada zudem regelmäßig Missionen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU (GSVP) und nimmt seit 2021 an Projekten der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit der EU (PESCO) teil.

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