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Studie zum österreichischen Deutschlandbild: Eine Fundgrube zum besseren Verständnis
Diplomaten kommen viel herum in Österreich, sammeln Eindrücke und Geschichten. Aber als neugierige Menschen wollen wir es gern ein bisschen genauer wissen. Deswegen haben wir über den Sommer eine Umfrage in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Die erste größere Studie zum Bild der Österreicherinnen und Österreicher von Deutschland, den Deutschen und zu unserer Zusammenarbeit in Europa.
Die Umfrage entpuppt sich als wahre Fundgrube zum besseren Verständnis unserer Beziehungen.
Die spannendsten Ergebnisse im Überblick
Deutschland- und Deutschenbild
Österreicherinnen und Österreicher sehen in Deutschland den mit Abstand wichtigsten Nachbarn: 45 Prozent nennen Deutschland als den wichtigsten der acht Nachbarn insgesamt, 35 Prozent fühlen sich Deutschland am nächsten emotional verbunden.
75% der Befragten können sich auch eine Partnerschaft mit einer Deutschen oder einem Deutschen vorstellen.
Österreicherinnen und Österreicher beurteilen ihre Kenntnisse über Deutschland selbstkritisch, nur ein knappes Drittel gibt an, Deutschland gut zu kennen.
Gleichzeitig können sich über 80 Prozent der Bevölkerung vorstellen, in Deutschland Urlaub zu machen. Dabei sind freilich die Millionenstädte eindeutig oben auf der Beliebtheitsskala – für die Bewerbung der landschaftlichen Schönheit gibt es noch Raum.
Schaut man in die Binnendifferenzierung des Images der Deutschen, stechen einige Trends hervor: Die Adjektive, die man am ehesten mit uns Deutschen in Verbindung bringt, sind „gründlich“, „verlässlich“ (70% aller Befragten), „freundlich“ und „direkt“ (60%), allerdings sehen uns 60% der Befragten auch als „rechthaberisch“ . Je älter die Befragten sind und je besser sie Deutschland kennen, desto besser ist ihr Bild von Deutschen.
Auch wird das Bild positiver, je mehr die Österreicherinnen und Österreicher über Deutschland wissen. Und auch im Osten des Landes wächst die Zahl derer, die Deutsche sympathisch finden gegenüber dem Westen an.
Deutschland selbst wird als „erfolgreich“ und „fortschrittlich“; aber auch als „tonangebend“ und „bürokratisch“ gesehen und gilt in der Bevölkerung vor allem als Nachbar, zwei Drittel sehen in Deutschland auch einen Partner und Freund.
Deutsch-Österreichisches Verhältnis
Interessant: Während 78% der Befragten angeben, dass Deutsche anders ticken würden als Österreicherinnen und Österreicher, sagen das nur 32% über die Bayern.
Für uns als Botschaft besonders spannend sind die Erwartungen der Österreicherinnen und Österreicher an unsere Kooperation in Europa: Deutschland solle mehr auf kleinere Staaten hören (77% der Befragten), Österreich aber auch (52%). Vor allem sollen Deutschland und Österreich aber mehr gemeinsame Initiativen in der EU wagen (jeweils über 70% Zustimmung) – und dabei weniger auf Zauderer hören.
Unser Fazit
Das Image der Deutschen und Deutschlands in Österreich ist gut, aber zugleich sind die Erwartungen an Verbesserungen hoch. Die Voraussetzungen dafür sind günstig. Denn je besser Österreicherinnen und Österreicher uns kennen, desto mehr schätzen sie uns. Das verstehen wir als Ermutigung, für unser Land und unsere Menschen zu werben.
Einen besonderen Auftrag haben uns die Befragten mit Blick auf die Europäische Union mitgegeben: Gut 70 Prozent wünschen sich mehr gemeinsame deutsch-österreichische Initiativen für Europa.
Die repräsentative Studie zum „Deutschlandbild der österreichischen Bevölkerung“ wurde von der Deutschen Botschaft in Wien in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut INTEGRAL durchgeführt. Zwischen dem 23. August und dem 7. September 2021 wurden insgesamt 1.004 in Österreich lebende Personen ab 16 Jahren online und per Telefon befragt.