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Die deutsch-tschechische grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Treffen von Außenministerin Annalena Baerbock und dem tschechischen Außenminister Jan Lipavsky an der deutsch-tschechischen Grenze in Bärenstein (Juli 2023), © picture alliance/dpa/CTK | Ondrej Hajek
Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Tschechien wächst immer weiter zusammen. Mit dem „Deutsch-Tschechischen Regionalforum“ wurde eine Plattform geschaffen, die dazu beiträgt, dass die Grenzregion noch enger miteinander verzahnt wird. Mehr zur deutsch-tschechischen Zusammenarbeit hier.
Die deutsch-tschechische Freundschaft baut auf einem Fundament von Vertrauen und Zusammenarbeit auf: Der „Vertrag über gute Nachbarschaft“ von 1992 und die „Deutsch-Tschechische Erklärung“ von 1997 legen den Grundstein für eine Partnerschaft, die seit Jahrzehnten Grenzen überwindet und Menschen verbindet.
Die Corona-Pandemie stellte die Grenzregion vor große Herausforderungen. Plötzlich trennte eine Barriere, was zuvor fest zusammengehörte: Familien, Pendler und Unternehmen mussten kreative Lösungen finden, um den Alltag zu bewältigen. Doch gerade in dieser schwierigen Zeit wuchsen Deutschland und Tschechien noch enger zusammen. Gemeinsame Hilfsmaßnahmen, der grenzüberschreitende Austausch von Informationen und die gegenseitige Unterstützung stärkten das Vertrauen und die Solidarität zwischen den Ländern. Diese Erfahrung hat den Wunsch bekräftigt, Barrieren weiter abzubauen und die Integration der Grenzregion zu fördern. Die Bundesregierung setzt sich weiterhin für Maßnahmen ein, die das Leben der Menschen auf beiden Seiten der Grenze erleichtern.
Im Juli 2023 reiste Bundesministerin Annalena Baerbock in die deutsch-tschechische Grenzregion. Gemeinsam mit ihrem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavský besuchte sie die Gemeinden Vejprty und Bärenstein, durch die zwar eine Ländergrenze verläuft, aber in denen zwischen den Menschen keine Distanz zu spüren ist. Beim Treffen informierten sich die Außenminister über die Erfahrungen von Grenzpendlern während der Pandemie sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit von Feuerwehr und Polizei über Landesgrenzen hinweg.
Das deutsch-tschechische Regionalforum
Um die Akteure aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft enger zu vernetzen, initiierte das Auswärtige Amt 2023 das erste „Deutsch-Tschechische Regionalforum“ in Chemnitz. Mit Unterstützung Bayerns, Sachsens und der Tschechischen Republik trafen sich dort über 200 Teilnehmende, um Ideen auszutauschen und erfolgreiche Projekte vorzustellen. Ein Jahr später fand das zweite Regionalforum in Liberec/Reichenberg statt. Die dynamische Veranstaltungsreihe mit Plenumsdiskussionen, Workshops und Info-Sessions ist ein klares Signal: Die deutsch-tschechische Zusammenarbeit soll weiter wachsen. Das Ziel ist, das Regionalforum als feste Institution zu etablieren und regelmäßige Impulse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu setzen.
Die grenzüberschreitende Kooperation ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit. Seit über 30 Jahren existieren interministerielle Arbeitsgruppen zwischen Bayern, Sachsen und Tschechien. Darüber hinaus fördern fünf Euroregionen den Austausch: von der Neiße-Nysa-Nisa bis zur Euregio Bayerischer Wald/Böhmerwald. Jede dieser Regionen trägt dazu bei, grenzüberschreitende Projekte zu realisieren und das Zusammenleben zu erleichtern.
Von grenzüberschreitender Infrastruktur über Bildung und Forschung bis hin zu Kulturprojekten gibt es zahlreiche Ansätze, die Grenzen nicht als Trennung, sondern als Verbindung verstehen. Diese Partnerschaft zeigt: Gemeinsam sind wir stärker.