Das antarktische Eisschild ist die größte Eismasse auf der Erde. Es ist die Heimat der Kaiserpinguine, für deren besonderen Schutz sich Deutschland nun auf einer Tagung der Unterzeichnerstaaten des Antarktis-Vertrages in Prag eingesetzt hat. Außerdem soll die Antarktis dauerhaft frei von Militär bleiben, mineralische Rohstoffe dürfen lediglich zu Forschungszwecken genutzt werden. Deutschland bekennt sich zusammen mit 53 anderen Staaten im Arktis-Vertrag seit 1959 zu diesen Prinzipien und arbeitet an deren Umsetzung und Konkretisierung. 60 Jahre nach der Unterzeichnung bekräftigten die Staaten ihre Verpflichtungen nun in der so genannten Prager Erklärung.

Deutschland will die Antarktis schonen

Die Folgen der Klimaveränderung waren ein Hauptthema in Prag. Gemeinsam mit Großbritannien brachte Deutschland in Prag auch die schwierige Situation der Kaiserpinguine auf die Tagesordnung. Sie sind potentiell vom globalen Klimawandel bedroht, da die Zahl der geeigneten Meeresbrutstätten voraussichtlich schrumpfen wird. Die Bundesregierung macht sich deshalb für bessere Informationen über klimabedingte Bedrohungen von Pinguinen stark und möchte diese Art besser schützen. Auch ein übermäßiger Tourismus bedroht die Antarktis: Damit dieser nicht unkontrolliert der Natur schadet, warb Deutschland für ein proaktives Tourismus-Management und für kohärente Richtlinien für Antarktis-Besucher.

Mikroplastik schadet den Meeren

Die Antarktis und der Südozean nehmen Schaden durch angeschwemmtes Mikroplastik. Gemeinsam mit anderen Staaten will Deutschland deshalb Maßnahmen ergreifen, die gegen die Verschmutzung vorgehen. Obwohl sich im Grundsatz in Prag viele Staaten beim Thema Mikroplastik einig waren, verhinderte der Widerstand weniger Länder eine noch stärkere Resolution in diesem Bereich. Dies zeigt: Neben allen Gemeinsamkeiten gibt es auch verschiedene Sichtweisen auf die Antarktis. Deutschland und viele andere Länder betonen Umweltschutz sowie die friedliche und wissenschaftliche Nutzung dieses einzigartigen Naturraums. Andere Staaten haben dort auch starke wirtschaftliche Interessen, der Umweltaspekt steht nicht immer im Vordergrund. In Prag bekannten sich jedoch alle Staaten ausdrücklich zu ihren Verpflichtungen in der Antarktis und beschlossen, den Informationsaustausch weiter zu verbessern.