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Gemeinsam über europäische Lösungen sprechen: Zivilgesellschaftliche Perspektiven zur Seenotrettung im Mittelmeer
Außenministerin Annalena Baerbock während ihrer Eröffnungsrede auf der Veranstaltung „Search and Rescue in the Central Mediterranean: Perspectives from Civil Society“, © Thomas Trutschel/photothek.de
Im Auswärtigen Amt kommen heute Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen sowie Expertinnen und Experten zu einem Austausch über zivilgesellschaftliche Perspektiven zum Thema Seenotrettung zusammen. Worum es genau geht, lesen Sie hier.
2023 zeichnet sich ab, eines der tödlichsten Jahre für Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten auf dem Mittelmeer zu werden. Seit Januar sind bereits mehr als 1.000 Menschen auf dem Weg nach Europa ums Leben kommen, so viele wie seit 2017 nicht mehr.
Was sind die wichtigsten Faktoren, die zum Anstieg der Ankünfte und Todeszahlen auf See in diesem Jahr beigetragen haben? Wie kann Menschen in Seenot schnell und effektiv geholfen werden? Wie kann die EU zu einer koordinierten, europäisch getragenen Seenotrettung kommen?
Das sind nur einige der Fragen, die auf der heutigen Veranstaltung im Auswärtigen Amt auf Einladung von Außenministerin Baerbock, und gemeinsam mit dem Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration (IOM), António Vitorino, diskutiert werden sollen.
Das Teilnehmerfeld ist breit aufgestellt: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich aus Expertinnen und Experten von internationalen Organisationen (UNHCR, IOM, IMO, etc.), deutschen und europäischen Nichtregierungsorganisationen (einschließlich zivilen Seenotrettern) sowie Think Tanks, aus Wissenschaft und Forschung zusammen. Die internationalen Expertinnen und Experten vereinen juristisches, wissenschaftliches, humanitäres und praktisches Fachwissen zu diesem Thema. Der Handlungsbedarf ist groß, denn bei allen Anstrengungen zur Bekämpfung von Fluchtursachen und zur Stabilisierung der Herkunftsländer ist nicht mit einem kurzfristigen Rückgang der Zahlen an Menschen zu rechnen, die sich auf den Weg über das Mittelmeer machen. Daher werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Arbeitsgruppen Vorschläge und Empfehlungen erarbeiten, wie konkrete Verbesserungen erreicht werden können, sodass möglichst keine Menschen mehr auf der Überfahrt sterben.
Klar ist: Schnelle und einfache Lösungen gibt es nicht. Die Europäische Kommission hat eine sogenannte Kontaktgruppe für Such- und Rettungsdienste (die sogenannte „SAR-Kontaktgruppe“) ins Leben gerufen. Damit soll eine bessere Koordinierung zwischen den zuständigen nationalen Behörden in den Küsten- und Flaggenmitgliedstaaten sowie anderen Akteuren der Seenotrettung auf dem Mittelmeer erreicht werden. Neben den staatlichen Küstenwachen leisten die zivilen Seenotretter einen wichtigen Beitrag bei der Rettung von Menschenleben. Ziel der Veranstaltung im Auswärtigen Amt ist es, auch den Stimmen und Vorschlägen der Zivilgesellschaft in Brüssel Gehör zu verschaffen.