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Irak: Wiederaufbau der Aghawat-Moschee in Mossul
Die Moschee nach der Zerstörung, © Iraqi sunni waqf
Mit der Restaurierung des Moschee-Komplexes in der zerstörten Stadt Mossul will das Auswärtige Amt das friedliche Zusammenleben zwischen den Religionen stärken.
Die Moschee aus dem 19. Jahrhundert liegt neben der historischen Brücke über den Fluss Tigris. Mit ihrer weißen Kuppel gehört sie zu den markantesten Sakralbauten der Stadt Mossul im Norden Iraks. Drei Jahre lang beherrschte die Terrormiliz Islamischer Staat die Stadt, 2017 wurde sie von irakischen Streitkräften zurückerobert. Als Folge von Krieg und politischer Instabilität wurden Teile der Moschee und anderer Denkmäler des Landes zerstört.
Neue Phase nach Krieg und Konflikt
Das Auswärtige Amt fördert im Rahmen des Kulturerhalt-Programms die Stabilisierung, den Wiederaufbau und die Restaurierung der Moschee-Anlage. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der UNESCO durchgeführt, das Auswärtige Amt unterstützt den Wiederaufbau bis 2021 mit 450.000 Euro. Ein entsprechendes Abkommen zwischen UNESCO und Deutscher Botschaft Bagdad wurde am Sonntag (14.04.) unterzeichnet.
„Nach Krieg und Konflikt beginnt in Irak eine neue Phase und es ist wichtig, dass dies für die Bevölkerung auch sichtbar wird“, sagte Außenminister Heiko Maas während einer Reise nach Irak im vergangenen Dezember.
Zusammenleben zwischen den Religionen
Das Projekt dient dem Erhalt der kulturellen Vielfalt, zudem will Deutschland einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben der Religionen leisten. In der Stadt Mossul spiegelt sich die gesamte konfessionelle und ethnische Vielfalt des Irak wider. „Kulturerbe gibt Orientierung, stiftet Identität und kann damit auch ein Beitrag zur Versöhnung sein“, hatte Maas auf seiner Reise gesagt.
In einem ersten Schritt erfolgen eine Dokumentation der Schäden und eine Bestandsaufnahme der Überreste der Moschee. Gleichzeitig werden lokale Fachkräfte in Restaurierungs- und Konservierungstechniken ausgebildet – das Projekt soll auch Einkommensmöglichkeiten für die Menschen in Mossul schaffen.
Vielfältige Maßnahmen zum Kulturerhalt
Der Wiederaufbau der Aghawat-Moschee ist nicht das einzige Kulturerhalt-Projekt, das das Auswärtige Amt im Irak unterstützt. Im Rahmen des Projekts „Die Stunde Null“ wurde 2016 ein Fortbildungsprogramm für irakische Archäolog/innen und Mitarbeiter/innen der Antikenbehörde etabliert. Zudem unterstützt das Auswärtige Amt eine Ausgrabungskampagne zur antiken Stadt Niniwe ebenso wie Konservierungsmaßnahmen in der Weltkulturerbestätte Uruk, einer altorientalischen Stadt aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.
Weitere Informationen
Das hier vorgestellte DAI-Projekt wird im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts unterstützt. Es trägt zum Erhalt der Bausubstanz in Uruk bei, ermöglicht den Schutz herausragender Monumente und verbessert die touristische Infrastruktur.
Irak: Architekturkonservierung in der Weltkulturerbestätte Uruk
Angesichts der umfangreichen Zerstörungen von Kulturgut durch Terror, Krieg und illegalen Handel insbesondere in Syrien, Irak und anderen Krisen- und Kriegsregionen erhält die Aufgabe und die Verpflichtung zum Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes der Menschheit höhere Relevanz und Dringlichkeit.
Archaeological Heritage Network (ArcHerNet) und „Stunde Null“