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Vietnam: Tempelrestaurierung in der Kaiserstadt Hué
Ermittlung und Übertragung der Malerei auf der Blende, © A.Teufel/GEKE
Die Deutsche Botschaft Hanoi setzt sich seit Jahren im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts intensiv - in enger Kooperation mit vietnamesischen Experten und Organisationen – für eine nachhaltige Restaurierung der Gebäude und Kulturstätten ein.
Kunst- und Bauwerke repräsentieren die jahrhundertealte Kultur Vietnams. In einer beeindruckenden Weise vermitteln sie vergangene Lebenswelten an heutige Generationen – sowohl an die vietnamesische Bevölkerung als auch an Touristen und Touristinnen aus der ganzen Welt. Doch Kunstwerke haben in Vietnam einen schweren Stand. Das feucht-warme Klima, vergangene kriegerische Auseinandersetzungen sowie die über Jahrzehnte vernachlässigte und aufgeschobene Instandhaltung setzen den einzigartigen Gebäuden zu.
Die Deutsche Botschaft Hanoi setzt sich seit Jahren im Rahmen des Kulturerhalt-Programms des Auswärtigen Amts intensiv - in enger Kooperation mit vietnamesischen Experten und Organisationen – für eine nachhaltige Restaurierung der Gebäude und Kulturstätten ein. Umfassende Restaurierungsarbeiten an dem Eingangstor und der Geisterblende der Grabanlagen des Kaisers Tu Duc in Hué sowie am Gemeindehaus in Tran Dang stehen repräsentativ für den Einsatz der Deutschen Kulturpolitik in Vietnam. Durch die Zusammenarbeit zwischen deutschen Restaurierungsexperten und vietnamesischen Kulturförderern gelang es, wichtige Schritte zur Wahrung des kulturellen Erbes umzusetzen.
Des Weiteren wurden in den vergangenen Jahren weitere Maßnahmen in Angriff genommen, die durch Gelder des Kulturerhaltprogramms des Auswärtigen Amtes finanziert werden und vielversprechende Zukunftsaussichten haben.
Konservierung und Restaurierung nach UNESCO-Standards
Letztes Jahr im August begann die Konservierung und Restaurierung von Portal, Blende und Bassin des Phung Tien Tempels mit integriertem Trainingsprogramm.
Das fast 200 Jahre alte Gebäudeensemble ist eines der kostbaren Zeugnisse original erhaltener Baukunst aus der frühen Erbauungszeit der nach Feng-Shui-Regeln gestalteten Kaiserstadt. Es hat im Gegensatz zum 1947 zerstörten Tempel des Geländes die Stürme der Zeit überdauert.
Dabei kommen traditionelle Baustoffe und Technologien sowie moderne Konservierungsmaterialien und -methoden zum Einsatz. Ein fachlicher Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Anwendung einer authentischen Restaurierungsmethode für freskal und mit farbigen Putzen gestaltete Architekturen.
Das Projekt mit integriertem Trainingsprogramm wird mit Mitarbeitern lokaler Restaurierungsfirmen und des Denkmalamtes von Hué (Hué Monuments Conservation Center) sowie freiberuflichen Baukunsthandwerkern durchgeführt.
Ziel ist, praktische und theoretische Fachkompetenz bei unterschiedlichen Akteuren der Bauerhaltung in Hué zu entwickeln bzw. zu vertiefen. Es dient außerdem als Pilotprojekt zur Etablierung einer staatlich anerkannten Weiterbildung von Restauratoren in Vietnam.