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Umwelt- und Klimapolitik

29.12.2023 - Artikel

Lateinamerika ist Schlüsselkontinent für den Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutz. Deutschland engagiert sich zusammen mit seinen Partnern in der Region unter anderem durch die Internationale Klimaschutzinitiative sowie mit bilateralen Klima- und Energiepartnerschaften.

Eine Biologin bringt eine Wildkamera an einem Baum an
Eine Biologin bringt eine Wildkamera an einem Baum an © GIZ/Werner

Lateinamerika und die Karibik (LAK) sind für die globale biologische Vielfalt von größter Bedeutung. Die Region beherbergt die weltweit größte Fläche an tropischem Regenwald und 40 Prozent der weltweiten Biodiversität. In der Region zählen mehrere Länder zu den artenreichsten Ländern der Welt. Gleichzeitig hat die Region außerordentliches Potenzial für die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen und verfügt über erhebliche Rohstoffvorkommen, die für den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft wichtig sind.

Der Klimawandel und seine Folgen

Obwohl der Kontinent nur in geringem Maße zu den globalen Treibhausgasemissionen beiträgt, sind in Lateinamerika und der Karibik die Folgen des Klimawandels unverhältnismäßig stark spürbar. Er bewirkt das Abschmelzen der Andengletscher sowie einen Anstieg des Meeresspiegels – eine Bedrohung für die Region, denn über 80 Prozent der Bevölkerung Lateinamerikas lebt in Städten, oft an den Küsten. Der Klimawandel führt zu einer Zunahme extremer Wetterereignisse, darunter Stürme, Dürren und Überschwemmungen. Die Wasserversorgung und die Ernährungssicherheit sind hierdurch gefährdet. Die Klimaerhitzung infolge von Landnutzungsänderungen und Entwaldung beeinträchtigt schon heute die Lebensgrundlagen der Menschen in der Region und gefährdet die biologische Vielfalt.

Deutsch-lateinamerikanische Klima- und Umweltkooperation

Amazonasregenwald
Amazonasregenwald © picture-alliance / dpa

Die Bundesregierung ist beim Klima- und Umweltschutz ein wichtiger Kooperationspartner der LAK-Region – durch Entwicklungszusammenarbeit, die Internationale Klimaschutzinitiative sowie bilaterale Klima- und Energiepartnerschaften.

Im Zentrum der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Lateinamerika und der Karibik stehen der Schutz globaler Güter, insbesondere des Klimas und der Artenvielfalt, sowie der gerechte Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Dazu gehören Sozialmaßnahmen, sei es zur beruflichen Bildung oder zum Schutz Indigener, ebenso wie Umweltmaßnahmen, zum Beispiel zum Wald- und Biodiversitätsschutz. Mit der Internationale Klimainitiative (IKI) unterstützt die Bundesregierung die Umsetzung der im Übereinkommen von Paris verankerten, national festgelegten Klimaschutzbeiträge und deren ambitionierte Weiterentwicklung. Auch unterstützt die IKI die Partnerländer dabei, die Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt zu erreichen. Besonders eng arbeitet die IKI mit ihren Schwerpunktländern zusammen – in Lateinamerika sind dies Brasilien, Costa Rica, Mexiko, Kolumbien und Peru. Bilaterale Klimapartnerschaften sollen bei der beschleunigten Transformation in Richtung Klimaneutralität, Energiepartnerschaften beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, bei Energieeffizienz und der Verbreitung moderner Energietechnologie unterstützen. Die ersten Klimapartnerschaften in Lateinamerika und der Karibik wurde 2022 mit Peru und 2023 mit Kolumbien und Brasilien formalisiert. Energiepartnerschaften bestehen mit Brasilien, Chile und Mexiko.

Chancen der klimaneutralen Zukunft

Die Energiewende führt neben einer nachhaltigen Energieversorgung auch zu neuen Chancen für nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Staaten, die bislang nicht über große Ressourcen verfügen, haben jetzt die Chance, sich bei den Technologien und Märkten der Zukunft aufzustellen. Und Länder, deren Wohlstand maßgeblich auf dem Export fossiler Energien gebaut war, müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen. Die Klimaaußenpolitikstrategie der Bundesregierung schafft einen Fahrplan, wie Deutschland diese Transformation klimaaußenpolitisch in einem kooperativen Rahmen durch Dialoge und neue Partnerschaften voranbringen kann, auch in Lateinamerika.

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