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Welttag des Wassers: Sauberes Wasser für Irak und Südsudan

Kinder spielen mit Wasser, dass aus einem Schlauch spritzt.

Das Auswärtige Amt fördert ein Projekt in Irak, um die Wasserversorgung sicherzustellen, © Help – Hilfe zur Selbsthilfe

22.03.2021 - Artikel

1,4 Milliarden Menschen weltweit haben pro Tag nur wenige Liter Wasser zur Verfügung. Das Auswärtige Amt hat in Irak und Südsudan Projekte mit 6 Millionen Euro unterstützt, die die Wasserversorgung für 300.000 Menschen sicherstellen.

Mann repariert eine Wasserleitung
Irak: Nach der Besetzung durch den IS waren viele Wasseranlagen zerstört © Help – Hilfe zur Selbsthilfe

Südsudan und Nordirak: Weite Wege bis zum nächsten Brunnen

Im Schnitt verbraucht ein Mensch in Deutschland 120 Liter Trinkwasser pro Tag – wesentlich mehr, als in vielen Teilen der Welt zur Verfügung steht. Laut UNICEF haben weltweit 1,4 Milliarden Menschen nur wenige Liter Wasser am Tag. Oft müssen sie zudem weite Strecken zurücklegen, um einen Brunnen zu erreichen.

Im Bundesstaat Lakes in Südsudan etwa hat nur eine von fünf Personen Zugang zu angemessenen Sanitäranlagen. Der Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner steht zudem kein Trinkwasser zur Verfügung. Ähnlich sieht es in der Provinz Ninawa im Norden Iraks aus. Nach der Besetzung durch die Terrormiliz IS waren die meisten Rohre und Pumpanlagen zerstört. Hunderttausende hatten pro Tag und pro Person nur so viel Wasser, wie in einen großen Eimer passt, etwa 15 Liter.

Help – Hilfe zur Selbsthilfe bohrt Brunnen in Irak und Südsudan

Frau wäscht unter einem Wasserrohr ihre Hände
Eine sichere Wasserversorgung ist auch wichtig, um Krankheiten wie Covid-19 einzudämmen © Help – Hilfe zur Selbsthilfe

Die deutsche Nichtregierungsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt die Menschen dabei, ihre Wasserinfrastruktur (wieder-)herzustellen: In Irak konnte die Organisation allein 2020 eine große Trinkwasseraufbereitungsanlage rehabilitieren, sechs neue Tiefbrunnen bohren, drei Wassertanks bauen und 17 Chlorierungsvorrichtungen installieren. Zudem wurden 18 km Trinkwasserleitungen verlegt. So haben die Menschen nun mehr als 100 Liter Wasser pro Person am Tag. In Südsudan hat Help 15 neue Brunnen gebohrt und über 120 alte und defekte Brunnen wiederhergestellt. Von den beiden Projekten haben 2020 insgesamt über 300.000 Menschen profitiert.

2020: 170 Millionen Euro für Wasser und Sanitäranlagen

Das Auswärtige Amt hat die Projekte 2019 und 2020 mit sechs Millionen Euro gefördert. Insgesamt hat das Auswärtige Amt 2020 über 170 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, damit Menschen weltweit besser mit Wasser und Sanitäranlagen versorgt werden.

Dies ist besonders wichtig für Frauen und Mädchen. Zum einen haben sie wegen der Bedürfnisse während Menstruation, Schwangerschaft und Geburt einen höheren Bedarf an Wasser- und Sanitärversorgung. Zum anderen sind es auch oft Frauen und Mädchen, die für die Trinkwasserversorgung der Familie verantwortlich sind und dadurch lange Fußwege zu Wasserstellen oder Brunnen in Kauf nehmen müssen.

Eine sichere Wasserversorgung trägt zum Überleben der Menschen bei. Sie leistet gleichzeitig auch einen wichtigen Beitrag, um Krankheiten wie Cholera oder COVID-19 einzudämmen. Nicht zuletzt ist ausreichende Wasserversorgung auch eine wichtige Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung, da viele Erwerbstätigkeiten erst mit ausreichender Wasserversorgung möglich sind.

Frau Kofler, Beauftragte für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, sagt zum heutigen Weltwassertag:

Einwandfreies Trinkwasser und Sanitärversorgung sind Menschenrechte. Die Bundesregierung setzt sich weltweit dafür ein, dass der Zugang zu diesen Rechten für alle Menschen gewährleistet wird. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist dieses Engagement unabdingbar.

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