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G7: Zusammenarbeit auf Basis gemeinsamer Werte

Die G7-Außenministerinnen und Außenminister bei ihrer ersten Arbeitssitzung im Rahmen des Treffens in Münster

Die G7-Außenministerinnen und Außenminister bei ihrer ersten Arbeitssitzung im Rahmen des Treffens in Münster, © Janine Schmitz/photothek.de

02.01.2024 - Artikel

Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die Vereinigten Staaten arbeiten zusammen in der Gruppe der Sieben (G7). Themen sind Weltwirtschaft, Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklung und Klima. 2022 hatte Deutschland die Präsidentschaft, am 1.1.2024 übernahm Italien.

In den 1970er-Jahren veränderte sich die Weltwirtschaft gravierend: die erste Ölkrise erschütterte die Märkte und das System fester Wechselkurse zeigte durch den anwachsenden Welthandel immer größere Schwachstellen. Zum ersten Mal trafen deshalb 1975 die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und den USA auf Schloss Rambouillet in Frankreich zu einem „Weltwirtschaftsgipfel“ zusammen. Mit der Teilnahme Kanadas im darauffolgenden Jahr war die Gruppe der G7 komplett. Seit 1977 nimmt auch die EU an den jährlichen Treffen teil. Russland war von 1998 bis zur illegalen Annexion der Krim im Jahr 2014 Teil der Gruppe.

Die G7 bieten dabei ein Forum zum informellen - und damit sehr offenen - Austausch zu aktuellen Herausforderungen. Die gemeinsamen Werte verbinden die teilnehmenden wirtschaftsstarken Demokratien hierbei und ermöglichen auch für die Öffentlichkeit vielfach eine klare Positionierung z.B. zu akuten Krisen in der Außen- und Sicherheitspolitik. Dabei sind die G7 keine internationale Organisation und verfügen über keine festen Strukturen wie ein Sekretariat, der Vorsitz organisiert die Vorbereitung insbesondere der Ministertreffen und des Gipfels jedoch zumeist in Arbeitsgruppen.

G7-Prozess: Mehr als ein jährlicher Gipfel

Der sichtbarste Teil des Gipfel-Prozesses sind die jährlichen Gipfeltreffen, zu denen die Präsidentschaft die Staats- und Regierungschefs üblicherweise zur Jahresmitte einlädt. Diese Treffen bieten die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch Standpunkte auszutauschen und gemeinsame Initiativen zu lancieren.

Treffen der G7-Außenministerinnen und -Außenminister finden seit 1984 am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen statt. Seit 1998 gibt es im Mai ein zusätzliches Treffen, bei dem üblicherweise ein umfangreiches „Kommuniqué“ zu aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Themen verabschiedet wird. Seit der britischen Präsidentschaft 2021 sind zwei physische Treffen im Jahr üblich. Zuletzt wurden vermehrt Gäste zum erweiterten Austausch hinzugeladen. Zusätzlich zu diesen Treffen auf Ebene der Außenministerinnen und -minister stimmen sich die G7 eng und regelmäßig auf allen Ebenen ab, z.B. in themenbezogenen Arbeitsgruppen. Das Auswärtige Amt unterstützt bei ressortübergreifenden Themen mit Außenbezug zudem den G7-Sherpastab im Bundeskanzleramt durch die sogenannten Foreign Affairs Sous Sherpas (FASS).

Breite Themenpalette in den Ministersträngen

Anfänglich stand der Austausch zu Finanz- und Währungsfragen im Zentrum. Mittlerweile ist die thematische Bandbreite stark angewachsen: Neben dem „Track“ der Staats- und Regierungschefs gibt es mehrere Ministerstränge, u.a. Auswärtiges, Digitales und Technologie, Finanzen, Gesundheit, Handel, Inneres, Klima und Energie sowie Verkehr.

Der deutsche G7-Vorsitz 2022

Der Vorsitz bzw. die Präsidentschaft der G7 rotiert jährlich unter den Mitgliedern. Deutschland übernahm im Jahr 2022 die G7-Präsidentschaft, 2023 war Japan an der Reihe und zum 1.1.2024 übernahm Italien. Die deutsche Präsidentschaft war davon geprägt, dass die G7 als zentraler Krisenbewältigungsmechanismus eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg spielten.

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