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Internationale Partnerschaft für Verifikation nuklearer Abrüstung
Aus Wissenschaftern und Diplomaten bestehende Expertenteams bei der deutsch-französischen Abrüstungsverifikationsübung „NuDiVe“ im September 2019 in Jülich, © IPNDV
Entscheidend für jede Vereinbarung über nukleare Abrüstung ist deren Verifikation. Kann dies auch bei sensibler Nuklearwaffentechnik gelingen? Dieser Frage geht die IPNDV nach - mit deutscher Unterstützung.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Ein entscheidender Punkt bei Abkommen über nukleare Abrüstung ist deren Verifikation, also die Überprüfung, ob eine vereinbarte Verpflichtung zur Reduzierung oder Abrüstung von Nuklearwaffen tatsächlich eingehalten wird. Im Rahmen bisheriger Abkommen zu nuklearer Rüstungskontrolle wurde beispielsweise die Abrüstung bestimmter Trägersysteme für Nuklearwaffen überprüft; es hat bisher jedoch noch keine Verifikation der Zerstörung eines nuklearen Sprengkopfes gegeben.
Eine solche Verifikation muss hohe technische Hürden bewältigen: die verifizierende Seite muss sicher gehen, dass ein nuklearer Sprengkopf tatsächlich zerstört oder irreversibel unbrauchbar gemacht wurde. Gleichzeitig möchte der abrüstende Staat der verifizierenden Seite keine militärisch sensiblen Informationen preisgeben. Soweit Nicht-Nuklearwaffenstaaten an der Verifikation beteiligt sind, könnten Einblicke in den Aufbau des nuklearen Sprengkopfes sogar gegen den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen verstoßen.
IPNDV betritt Neuland
Um diese technischen Herausforderung anzugehen, hat das US-Außenministerium Ende 2014 die „International Partnership for Nuclear Disarmament Verification“ (IPNDV) ins Leben gerufen. Experten aus über 25 Staaten, darunter Nuklearwaffenstaaten und Nicht-Nuklearwaffenstaaten, diskutieren und entwickeln Konzepte und Verfahren, um die Abrüstung nuklearer Sprengköpfe verifizieren zu können.
Deutschland ist aktives Mitglied der Initiative und hat Treffen der IPNDV ausgerichtet. Eine effektive Verifizierung nuklearer Abrüstung auch durch Nicht-Nuklearwaffenstaaten ohne Verbreitung proliferationssensibler Informationen ist anspruchsvoll, aber möglich. Voraussetzung ist eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Nuklearwaffenstaaten und Nicht-Nuklearwaffenstaaten. Dazu hatten die Expertinnen und Experten in Phase 1 der Initiative geeignete Verfahren und Techniken theoretisch erarbeitet.