Zypern und Griechenland sind unsere Partner in der Europäischen Union. Ich fliege deshalb heute nach Nikosia und Athen, um meine Amtskollegen unserer vollen Solidarität zu versichern, auch in unserer aktuellen Rolle als EU-Ratspräsidentschaft.

Klar ist: Die Geographie im östlichen Mittelmeer wird sich nicht ändern. Die Türkei wird Nachbar von Griechenland und Zypern bleiben. Alle Seiten müssen deshalb weiter an einem vernünftigen Nachbarschaftsverhältnis arbeiten. Das setzt ein ehrliches Bemühen aller Seiten voraus. Sondierungsgespräche können nur in einer konstruktiven Atmosphäre ans Ziel führen. Wir appellieren daher an die Türkei, dass das gerade geöffnete Dialogfenster mit Griechenland durch einseitige Maßnahmen nicht wieder zugestoßen wird. Ankara muss das Wechselspiel zwischen Entspannung und Provokation beenden, wenn die Regierung an Gesprächen interessiert ist - wie sie es ja wiederholt beteuert hat.

Falls es tatsächlich zu neuerlichen türkischen Gasexplorationen in den umstritteneren Seegebieten im östlichen Mittelmeer kommen sollte, wäre das ein herber Rückschlag für die Bemühungen um De-Eskalation – und damit auch für die Fortentwicklung der EU-Türkei-Beziehungen, wie der letzte Europäische Rat sie beschlossen hat.