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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Südafrika
Vor ihrer Abreise nach Südafrika erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (26.06.):
Zuhören und Chancen für engere Zusammenarbeit identifizieren – darum geht es bei meiner Reise nach Südafrika. Als einer der Wortführer Afrikas in den Vereinten Nationen, den G20 und der COP ist Südafrika ein Schlüsselpartner für uns in globalen Fragen: beim Kampf gegen die Klimakrise, internationaler Gesundheit und Ernährungssicherheit. In all diesen Bereichen sehe ich immer wieder: Wenn das Land Nelson Mandelas und Desmond Tutus seine Stimme gegen Unrecht erhebt, hört die Welt hin. Deswegen will ich in Pretoria auch darüber sprechen, wie Südafrika sein Gewicht für ein Ende der russischen Aggression und die Wahrung der UN-Charta in die Waagschale werfen kann. Mit der afrikanischen Friedensinitiative hat Präsident Rampahosa gemeinsam mit seinen Amtskollegen schon deutlich gemacht, dass der brutale Krieg in Europa eben auch Afrika etwas angeht.
Südafrika ist der beste Beweis, dass Interessen und Werte in der Außenpolitik kein Gegensatz sind, sondern einander bedingen. Es sind gerade seine lebendige Demokratie, seine freie und lautstarke Presse und seine unabhängige Justiz, die Südafrika zu einem attraktiven Investitionsziel machen und unserer Zusammenarbeit die Vielfältigkeit und Tiefe geben, die nur zwei Demokratien verbinden kann. Das kommt den Menschen in unseren beiden Ländern ganz spürbar und handfest zugute, sei es durch den Ausbau von mRNA-Impfstoffproduktion in Südafrika oder unsere Investitionen in grüne Zukunfttechnologien, damit Südafrika seine Energiekrise überwinden und gleichzeitig seine Klimaziele auf sozial gerechte Weise erreichen kann.
Und zugleich ist die Intensivierung dieser Beziehung im geopolitischen Interesse unserer beiden Länder. Deshalb ist es mir auch angesichts der dramatischen Entwicklungen in Russland wichtig, gerade jetzt das Gespräch mit unseren südafrikanischen Partnern zu führen und ihre Perspektive auf die Weltlage besser zu verstehen.