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Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober
Zum Welternährungstag am 16. Oktober erklärt Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe:
Noch immer leiden 733 Millionen Menschen weltweit unter chronischem Hunger – das heißt, dass fast jeder zehnte Mensch weltweit unterernährt ist. Bewaffnete Konflikte und die Folgen der Klimakrise sorgen weiter dafür, dass immer mehr Menschen Hunger leiden, dabei sind vulnerable und marginalisierte Bevölkerungsgruppen besonders betroffen.
Aktuell sind beispielsweise in Gaza 1.8 Mio. Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, obwohl Abhilfe möglich ist. Die Bundesregierung setzt sich unermüdlich für mehr humanitäre Zugänge ein, damit die Menschen dort die Hilfe erhalten können, die sie so dringend benötigen. Die israelische Regierung muss dringend mehr humanitäre Lieferungen nach Gaza lassen. In diesen Bemühungen lassen wir nicht nach. Deshalb setzen wir uns auch für einen nachhaltigen Waffenstillstand ein.
Auch im Sudan ist die Situation kritisch: In Teilen Norddarfurs leiden die Menschen unter einer Hungersnot. Dies wirft ein grausames Licht auf die Lage im Sudan, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung, das sind 26 Millionen Menschen, an Hunger und Mangelernährung leidet. Auch hier leistet die Bundesregierung substantielle Hilfe. Allein 2024 hat Deutschland 244 Millionen Euro bereitgestellt, um die Menschen im Sudan und den betroffenen Nachbarstaaten mit Nahrung, Wasser und Medikamenten zu versorgen. Die Bundesregierung setzt sich im Rahmen umfassender diplomatischer Bemühungen für einen Waffenstillstand und bessere Zugänge zu den Menschen ein.
Trotz dieser katastrophalen Lage gehen die Mittel für humanitäre Hilfe weltweit und leider auch in Deutschland zurück. Wir müssen sicherstellen, dass wir akut leidende Menschen, die auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind, weiterhin effektiv unterstützen können. Deutschland setzt sich aktiv für eine Verbreiterung der Geberbasis, Effizienzsteigerungen im humanitären System, die Stärkung lokaler Kapazitäten sowie eine enge Verzahnung humanitärer Hilfe mit Maßnahmen der Stabilisierung und Entwicklungszusammenarbeit ein, um Bedarfe zu adressieren und langfristig zu senken.
Zugleich ist und bleibt Deutschland der weltweit zweitgrößte humanitäre Geber, trotz der Kürzungen im humanitären Haushalt. Allein letztes Jahr hat die Bundesregierung rund 3,4 Milliarden Euro für Ernährungssicherheit bereitgestellt.
Wir werden uns im Rahmen unserer humanitären Diplomatie auch weiterhin dafür einsetzen, dass Grundvoraussetzungen dafür gegeben sind, dass humanitäre Hilfe geleistet werden kann: humanitäres Personal muss Zugang zu Krisensituationen erhalten und geschützt werden. Ihre Arbeit ist überlebenswichtig für Millionen von Menschen, die weltweit an Hunger leiden.