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Gemeinsame Außenministererklärung zum von den Taliban erlassenen Arbeitsverbot für Frauen in nationalen und internationalen NGOs
Die Außenministerinnen und -minister von Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Norwegen, der Schweiz, der Niederlande, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten sowie der Hohe Vertreter der Europäischen Union sind zutiefst besorgt, dass die unverantwortliche und gefährliche Anordnung der Taliban, mit der weiblichen Beschäftigten nationaler und internationaler nichtstaatlicher Organisationen (NGOs) die Arbeit verboten wird, Millionen von Afghaninnen und Afghanen gefährdet, die für ihr Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Wir fordern die Taliban auf, diese Entscheidung schnellstmöglich rückgängig zu machen.
Frauen spielen eine herausragende Rolle bei Aktivitäten zur Deckung humanitärer und grundlegender Bedürfnisse. Ohne ihre Mitwirkung bei Hilfseinsätzen in Afghanistan werden NGOs die am stärksten gefährdeten Menschen im Land nicht mehr erreichen können, um Lebensmittel, Medikamente, Winterhilfe sowie weitere lebenswichtige Güter und Dienstleistungen bereitzustellen. Dies würde auch die von internationalen Organisationen geleistete humanitäre Hilfe beeinträchtigen, da internationale Organisationen NGOs nutzen, um derartige Güter und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.
Die Taliban offenbaren damit erneut ihre Verachtung für die Rechte, Freiheiten und das Wohlergehen der afghanischen Bevölkerung, insbesondere von Frauen und Mädchen, ebenso wie ihr Desinteresse an normalen Beziehungen zur Weltgemeinschaft.
Wir unterstützen die Forderungen der afghanischen Bevölkerung nach der Rückkehr von Frauen und Mädchen zur Arbeit sowie an Schulen und Universitäten und nach einer weiterhin maßgeblichen Mitwirkung von Frauen bei Hilfseinsätzen zur Deckung humanitärer und grundlegender Bedürfnisse, und wir fordern die Taliban mit Nachdruck auf, die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan zu achten.
Zu diesem Zweck stehen wir in engem Austausch mit den Vereinten Nationen, die auch im Namen aller internationalen Geber nachdrücklich dazu auffordern, dass die Taliban diese Entscheidung unverzüglich rückgängig machen. Dies würde Beeinträchtigungen vermeiden und die Fortführung aller humanitären Einsätze nationaler und internationaler NGOs erlauben.