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Redebeitrag von Außenministerin Annalena Baerbock auf der Konferenz “Uniting for Global Food Security” zum Panel “Diplomatic Efforts and Immediate Humanitarian Action”

24.06.2022 - Rede
Außenministerin Annalena Baerbock bei der Konferenz Uniting for Global Food Security
Außenministerin Annalena Baerbock bei der Konferenz “Uniting for Global Food Security” © Thomas Imo/photothek.net

Vor uns liegt die schlimmste weltweite Ernährungskrise unserer Generation.

Unsere Botschaft von dieser Konferenz an all die Hunger leidenden Männer, Frauen und Kinder ist ganz klar: Wir sehen euch. Und wir werden nicht tatenlos zusehen.

Die Tatsache, dass wir mit Russlands Krieg in der Ukraine, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, konfrontiert sind, wird unsere Aufmerksamkeit nicht von euch und euren Bedürfnissen ablenken.

Dies ist die kraftvolle, gemeinsame Botschaft aus diesem Raum.

Lieber Tony,

diese gemeinsame Botschaft und diese gemeinsamen Bemühungen habt ihr und die USA angestoßen, auf der Ministerkonferenz zur Ernährungssicherheit, die du am 18. Mai in New York einberufen hast. Wir wollen hier auf den Zusagen aus New York aufbauen.

Wir wollen auch auf der Arbeit aufbauen, die der Generalsekretär der Vereinten Nationen auf den Weg gebracht hat, gemeinsam mit vielen Partnern. Und auf der Initiative unserer französischen Freunde, der FARM‑Initiative, die durch die neue französische Außenministerin repräsentiert wird, liebe Catherine.

Wir treiben die Globale Allianz für Ernährungssicherheit, die vor einem Monat in Berlin ins Leben gerufen wurde, mit Nachdruck voran.

Und, wie der Bundeskanzler gerade gesagt hat, ebnen wir den Weg für den anstehenden G7-Gipfel in Elmau, um in den G7 an der globalen Ernährungssicherheit zu arbeiten.

Doch wir müssen noch weiter in die Zukunft denken. Ein wichtiges Element sollte sein, bei der diesjährigen VN‑Generalversammlung die Beendigung des Krieges in der Ukraine und den Umgang mit dessen katastrophalen Folgen für die weltweite Ernährungssicherheit in den Mittelpunkt zu stellen. Wir sollten in New York erneut zusammenkommen, um die Dynamik aufrechtzuerhalten!

In Bezug auf unsere heutigen Bemühungen habe ich die wichtigsten Punkte bereits skizziert:

Von unserer Unterstützung der Ukraine, ihre lebenswichtigen Nahrungsmittelexporte außer Landes zu bekommen, bis hin zum Umgang mit den langfristigen Faktoren, um die Welt weniger anfällig für Lebensmittelkrisen zu machen – allen voran dem Klimawandel.

Bei dieser Session soll es um die dringende Notwendigkeit gehen, dass wir unsere humanitäre Hilfe für die Männer, Frauen und Kinder, die sie am nötigsten brauchen, weiter ausbauen müssen.

Deutschland wird seinen humanitären Partnern in diesem Jahr die Rekordsumme von 2,8 Milliarden Euro zukommen lassen.

Das bedeutet beispielsweise, dass wir die Bemühungen des WFP in Afghanistan zur Ernährung von fast 19 Millionen Menschen finanzieren. In der Sahelzone, wo sich die Anzahl der Hunger leidenden Menschen seit 2021 verdoppelt hat, haben wir unsere Unterstützung für das WFP aufgestockt. Und in den Palästinensischen Gebieten, insbesondere im Gazastreifen, unterstützen wir UNRWA, so dass Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben werden können.

Wir müssen uns zusammentun,

damit Hunger leidende Menschen etwas auf dem Teller haben,

damit die Kranken mit Medikamenten versorgt werden können

und damit diejenigen, die ihr Zuhause verloren haben, Zuflucht finden.

Ich rufe unsere Partner deshalb dringend auf, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen.

Und um es ganz klar zu sagen: Ich rufe ganz besonders all jene Partner auf, die es sich eindeutig leisten können, mehr zu tun – sei es aufgrund steigender Einnahmen durch natürliche Ressourcen oder ihrer Wirtschaftsmacht.

Bei alledem müssen wir schnell mutige Antworten finden.

Das ist keine einfache Aufgabe.

Aber wir sind heute hier, um zu zeigen, dass wir geeint handeln in der Welt. Die Tatsache, dass heute hier so viele Minister und andere Akteure versammelt sind, ist ein Zeichen der Hoffnung, dass wir nicht aufgeben.

Wir stehen gemeinsam - geeint für die globale Ernährungssicherheit und wir handeln, jetzt und heute.

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