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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise in die Mongolei

28.06.2023 - Pressemitteilung

Vor ihrer Abreise in die Mongolei erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (28.06.):

Die Mongolei befindet sich in einer unglaublich herausfordernden geographischen Lage. Als dünn besiedeltes Binnenland mit der Einwohnerzahl von Berlin teilt sich die Mongolei mehr als 8.000 Kilometer Grenze mit zwei deutlich größeren Nachbarn: Russland im Norden und China im Süden. Alle Exporte und Importe der Mongolei müssen durch diese beiden Länder. Zwischen diesen Riesen behauptet sich die Mongolei als Demokratie und entwickelt daraus Strahlkraft weit über die eigene Nachbarschaft hinaus. Dies zeigt auch die erstmalige Organisation eines Außenministerinnen-Treffens in Ulan Bator, zu dem meine Amtskollegin Batmunkh Battsetseg eingeladen hat. Es ist die erste Konferenz dieser Art in Asien, die sich mit den Themen feministischer Außenpolitik beschäftigt.

Ich möchte das Außenministerinnen-Treffen in Ulan Bator vor allem nutzen, um unseren asiatischen und afrikanischen Partnerinnen zuzuhören und im direkten Austausch mehr über ihren Einsatz für Frauenrechte und Gleichberechtigung zu erfahren. Die Mongolei gehört zum Beispiel seit Jahren zu den Ländern, die die meisten Frauen in Peacekeeping-Operationen der Vereinten Nationen entsenden. Mich interessiert, wie wir von diesen Erfahrungen auch für unsere Beteiligung an UN-Missionen lernen können. Denn die Beteiligung von Frauen ist ein Gradmesser für den Zustand unserer Gesellschaften. Wo alle Menschen gleiche Rechte und Chancen haben, profitieren alle.

Aufgrund ihrer exponierten geographischen Lage sucht sich die Mongolei zusätzlich „dritte Nachbarn“, enge Partner auch weit weg von den eigenen Grenzen mit Russland und China. Deutschland ist ein solcher „dritter Nachbar“, weil die Demokratien der Welt zusammenstehen müssen – über hohe Gebirge und Steppen hinweg.

Hintergrund:

Bei ihrem Besuch in Ulan Bator möchte die Außenministerin an die lange Tradition der engen deutsch-mongolischen Beziehungen anknüpfen. Schon vor 100 Jahren kamen die ersten mongolischen Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten nach Deutschland, heute spricht ein Prozent der Bevölkerung unsere Sprache. Deutschland und die Mongolei arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen – etwa bei den archäologischen Ausgrabungen in der alten Hauptstadt des Mongolenreiches Karakorum, bei Rohstoffen oder bei der internationalen Friedenssicherung.

Die Mongolei gehört zu den zuverlässigsten Truppenstellern bei Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Auch deshalb bildet die Bundeswehr in Ulan Bator ein mongolisches Peacekeeping-Kontingent aus. Zusätzlich unterstützt sie den Aufbau einer mongolischen Gebirgsjägereinheit. Von diesen Einsätzen möchte sich die Außenministerin während ihres Besuchs persönlich ein Bild machen.

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