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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Pakistan, Griechenland und in die Türkei

Außenministerin Annalena Baerbock reist nach Pakistan

Außenministerin Annalena Baerbock reist nach Pakistan, © Felix Zahn/photothek.net

06.06.2022 - Pressemitteilung

Vor ihrer Abreise nach Pakistan, Griechenland und in die Türkei erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (06.06.):

Die Krise in Afghanistan ist von den Titelseiten der Zeitungen verschwunden, aber nicht aus unserem Fokus als Bundesregierung. Pakistan ist wie kein anderes Land von den Auswirkungen dieser Krise getroffen und gleichzeitig für uns ein Schlüsselpartner, um die Menschen aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen, für die wir Verantwortung tragen. Bislang konnten mit unserer Unterstützung fast 21.000 Menschen in Deutschland ein neues Leben beginnen, darunter fast drei Viertel unserer Ortskräfte.

Wir haben in den letzten Monaten mit allem, was wir haben, versucht, die Steine aus dem Weg zu räumen, die die Evakuierung am Anfang so schleppend haben laufen lassen. Klar ist: es gibt keine einfachen, erst recht keine wirklich zufriedenstellenden Lösungen. Angesichts der katastrophalen Lage müssen wir daher sehr pragmatisch sein und brauchen die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Akteuren. Wie wir auch für die verbliebenen Menschen noch eine schnelle Ausreise ermöglichen können, wird daher ein wichtiges Thema meiner Gespräche in Pakistan, das uns bereits in der Vergangenheit unterstützt hat.

Es wird aber auch um die Frage gehen, wie wir den Menschen in Afghanistan in ihrer Not helfen und gleichzeitig den Druck auf die Taliban erhöhen können, die Rechte ihrer Bevölkerung und insbesondere von Frauen und Mädchen zu respektieren. Und wir werden über den Kampf gegen die Klimakrise und über die Antwort auf Russlands Kornkrieg sprechen – denn von beidem ist Pakistan stärker als die meisten anderen Länder der Welt betroffen.

Mit Griechenland besuche ich einen unserer engsten Partner in Europa. Sowohl bei der Unterstützung der Ukraine und der gemeinsamen europäischen Reaktion auf Russlands Aggression als auch in unserer Entschlossenheit, die Klimakrise zu bekämpfen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv zu beschleunigen, haben wir in Athen Gleichgesinnte. Aber so vertraut vielen Deutschen Griechenland aus unvergesslichen Urlauben ist, so wenig ist oft über das Ausmaß der Gräueltaten bekannt, die Deutsche während der Besatzung durch die Nazis hier begangen haben. Die Erinnerung daran wachzuhalten, ist mir als Außenministerin ein wichtiges Anliegen.

Zugleich spielt Griechenland eine wichtige Rolle, wenn es um die Sicherheit im Mittelmeerraum geht. In einer Zeit, in der Europas Sicherheitsordnung grundlegend von Präsident Putin infrage gestellt wird, müssen wir als NATO-Verbündete und europäische Partner geschlossen und einig zusammenstehen. Dabei gilt es, Probleme in Gesprächen zu lösen, nicht durch die Eskalation von Spannungen. Dies wird auch ein wichtiges Thema meiner Gespräche in Ankara sein.

Meine Reise in die Türkei führt mich zu einem unverzichtbaren Partner und in ein Land, das wie kaum ein anderes mit unserem verbunden ist. In Millionen Menschen in Deutschland schlägt ein deutsches und ein türkisches Herz. Die Zeiten, in denen das als ein Problem angesehen wurde, sind endgültig vorbei. Für mich bedeutet dieser doppelte Herzschlag eine doppelte Stärke. Wie in jeder engen Beziehung werde ich mit unseren türkischen Freunden deshalb offen sprechen: über die Wichtigkeit der NATO und ihrer Stärkung durch die Aufnahme von Finnland und Schweden; über Auswege aus Putins systematischem Kornkrieg und die Vermittlung der Türkei, die verzweifelten Menschen auf der ganzen Welt wieder Hoffnung gibt; und natürlich werde ich in der Türkei auch die Themen ansprechen, bei denen es große, teils fundamentale Differenzen gibt. Meinungsfreiheit, Menschenrechte, die Umsetzung von Verpflichtungen als Mitglied des Europarats. Wir sehen, wie unsere Wege hier immer weiter auseinanderdriften, wir müssen dafür sorgen, dass sie sich wieder aufeinander zu bewegen.

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