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Menschenrechtsbeauftragte Kofler zum Anschlag gegen eine Menschenrechtsverteidigerin in Honduras
Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler, sagte heute (18.12.) zum Anschlag gegen eine Menschenrechtsverteidigerin der indigenen Garífuna in Honduras:
Mit großer Bestürzung habe ich erfahren, dass am 10.12.2019 ein erneuter Anschlag gegen eine Menschenrechtsverteidigerin der indigenen Garífuna, Amada López, in Honduras verübt worden ist. Beim Beschuss ihres Wohnhauses in ihrem Heimatdorf wurde eine Person verletzt. Im Laufe dieses Jahres sind bereits mehrere Mitglieder der Garífuna, darunter viele Frauen, getötet worden. Weitere Angehörige der Garífuna werden verfolgt und bedroht.
Diese Morde an den Angehörigen der Bevölkerungsgruppe der Garífuna müssen vollständig aufgeklärt, gegen die Einschüchterungsversuche muss konsequent vorgegangen werden. Ich appelliere daher an die honduranischen Behörden, umgehend Ermittlungen einzuleiten und die Täter strafrechtlich zu verfolgen. Außerdem müssen mit den betroffenen Gemeinden dringend geeignete Schutzmaßnahmen vereinbart und umgesetzt werden.
Hintergrund:
Die Organisation ONAFREH, zu der auch Amada López gehört, wehrt sich dagegen, dass den an der Karibikküste von Honduras lebenden Gemeinden der Garífuna von anderen Siedlern immer wieder Territorien streitig gemacht werden, die ihnen traditionell zustehen. Honduras hat in der 2. Universellen Periodischen Überprüfung des VN-Menschenrechtsrats Selbstverpflichtungen auch zum Schutz der Indigenen und deren Territorien getroffen.
ONAFREH ist eine wichtige zivilgesellschaftliche Organisation in Honduras. Am 27.11.2019 wurde Miriam Miranda, die Koordinatorin von OFRANEH, mit dem Menschenrechtspreis 2019 der Friedrich-Ebert Stiftung für ihr langjähriges Engagement für Indigenen- und Frauenrechte sowie für den Umweltschutz ausgezeichnet.