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Video-Grußwort von Außenminister Heiko Maas anlässlich der Ministerkonferenz für den Zentralsahel

20.10.2020 - Rede

(im Original auf Englisch gehalten)

Vielen Dank, lieber Rasmus, für den klaren und ehrlichen Überblick, den du uns in Bezug auf die humanitäre Krise in der Region gegeben hast.

Sie ist in der Tat ernst und sie spitzt sich schnell zu.

Alle Warnlampen stehen auf dunkelrot.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vor knapp zwei Wochen wurde das Welternährungsprogramm mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet - eine wohlverdiente Würdigung der Arbeit des WFP und des gesamten humanitären Systems im Kampf gegen den Hunger und zum Schutz von Menschenleben und der menschlichen Würde.

Trotzdem sind über 16 Millionen Männer, Frauen und Kinder im Zentralsahel von Hunger bedroht.

Für 60 Prozent des humanitären Bedarfs in der Sahelzone fehlt die finanzielle Unterstützung.

Der Friedensnobelpreis ist daher auch ein Appell an uns alle, das zu ändern.

Dafür müssen wir uns erstens mit den Menschen sowie den humanitären Helferinnen und Helfern vor Ort solidarisch zeigen.

Das heißt, dass wir zusätzliche, flexible und mehrjährige Hilfe zur Verfügung stellen müssen. Heute sagt Deutschland für 2020 und die darauffolgenden Jahre 100 Millionen Euro an humanitärer Unterstützung zu, die unsere Verpflichtungen in den Bereichen Resilienz und Stabilisierung ergänzt.

Deutschland hat die Entwicklungszusammenarbeit in der Region 2019 in enger Abstimmung mit der Sahel-Allianz und den G5-Ländern mit über 400 Millionen Euro unterstützt.

Weitere 130 Millionen Euro wurden für Konfliktbeilegung und friedenserhaltende Maßnahmen bereitgestellt. Die Projektpalette reicht von der Unterstützung der Sicherheitskräfte bis hin zu zivilen Stabilisierungsbemühungen.

Und damit komme ich zu meinem zweiten Punkt: Unsere Bemühungen müssen umfassend, nachvollziehbar und gut koordiniert sein.

Humanitäre Hilfe und Entwicklungsfinanzierung müssen besser miteinander verzahnt werden, und wir müssen verstärkt in Konfliktbeilegung und friedensschaffende Maßnahmen investieren.

Daher ist es so wichtig, dass im Nachgang zu unserer heutigen Konferenz Treffen der Partnerschaft für Sicherheit und Stabilität im Sahel und der Koalition für die Sahelzone stattfinden.

Schließlich müssen wir alle uns erneut zu prinzipientreuem humanitären Handeln bekennen. Und wir müssen sicherstellen, dass alle Konfliktparteien ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einhalten und humanitäre Helferinnen und Helfer schützen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für Ihre heutige Teilnahme bedanken. Und herzlichen Dank auch für Ihre Unterstützung – zugunsten der Menschen im Sahel und im Namen der uns verbindenden Menschlichkeit.

Danke!

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