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Malaria

13.08.2024 - Artikel

Malaria ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch dämmerungs- und nachtaktive Mücken übertragen wird. Besonders bei Risikogruppen kann die Krankheit zu Koma und Tod führen. Schutz vor Mückenstichen und die Einnahme von vorbeugenden Medikamenten können die Erkrankung verhindern.

Erreger

Verursacher der Malaria sind einzellige Parasiten, sog. Plasmodien. Übertragen werden die Plasmodien durch Mücken der Gattung Anopheles. Diese stechen nachts im Zeitraum zwischen der Abend- und der Morgendämmerung und werden teils nicht bemerkt, da sie beinahe geräuschlos sind. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die folgenden Plasmodienarten können beim Menschen zur Erkrankung führen:

  1. Mücke der Art Anopheles albimanus
    Mücke der Art Anopheles albimanus © Everett Collection
    Plasmodium falciparum: Erreger der Malaria tropica, Zeit vom Mückenstich bis zur Erkrankung i.d.R. 7 bis 15 Tage
  2. Plasmodium vivax und Plasmodium ovale: Erreger der Malaria tertiana, Zeit vom Mückenstich bis zur Erkrankung i.d.R. 12 bis 18 Tage
  3. Plasmodium malariae: Erreger der Malaria quartana, Zeit vom Mückenstich bis zur Erkrankung i.d.R. 18 bis 40 Tage (teilweise bis zu Jahre)
  4. Plasmodium knowlesi: Dieser Erreger wurde ursprünglich nur bei Affen in Südostasien nachgewiesen. Mittlerweile ist bekannt, dass er auch den Menschen infizieren kann.

Bei einigen Plasmodienarten (P. vivax, P. ovale) kann die Erkrankung nach Jahren erneut auftreten, da sich Ruheformen, sog. Hypnozoiten, in der Leber bilden.

Erkrankung

Die Malaria beginnt i.d.R. mit unspezifischen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einem allgemeinem Krankheitsgefühl. Häufig werden solche Anzeichen als grippaler Infekt oder Magen-Darm-Infektion fehlinterpretiert.

  1. Malaria tropica: Es handelt sich um die gefährlichste Malaria-Art. Das Krankheitsbild ist vielfältig. Einen typischen Fieberverlauf gibt es nicht. Nach ersten unspezifischen Krankheitszeichen kann es zu Krampfanfällen und Bewusstseinstrübungen bis zum Koma kommen. Weitere Komplikationen sind Nierenversagen, Kreislaufkollaps, Blutarmut und Schock.
  2. Malaria tertiana: Sie beginnt plötzlich mit Fieber und unspezifischen Beschwerden. Innerhalb weniger Tage treten Fieberanfälle oft alle 48 Stunden auf. I.d.R. kommt es in den späten Nachmittagsstunden zu Schüttelfrost und hohem Fieber. Nach einer 3- bis 4-stündigen Fieberdauer fällt die Temperatur meist abrupt auf Normwerte ab. Die Malaria tertiana verläuft nur selten tödlich.
  3. Malaria quartana: Sie ist seltener als andere Malariaarten. Bestimmend ist Fieber im 72-Stunden-Rhythmus. Rückfälle können bis zu 40 Jahre nach der Erstinfektion auftreten.
  4. Plasmodium knowlesi Malaria: Sie kommt nur in Südostasien vor, wo der Erreger in Affen vorkommt. Das Bild wird durch tägliche Fieberschübe bestimmt.

Verbreitung

Malaria ist in den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, Asiens, Südamerikas und Zentralamerikas verbreitet. Die DTG publiziert jährlich die aktuellen Verbreitungsgebiete (ab Seite 167).

Diagnose

Entscheidend bei Malariaverdacht ist die mikroskopische Untersuchung eines Bluttropfens, des sog. Dicken Tropfens, sowie dünner Blutausstriche auf Plasmodien. Darüber hinaus stehen Schnelltests und komplexere labordiagnostische Nachweismethoden zur Verfügung.

Therapie

Eine Malaria muss rasch mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Hierzu stehen je nach Art der Malaria verschiedene Medikamente zur Verfügung. Bei der Malaria tertiana müssen auch die Ruheformen behandelt werden, damit es nicht zur wiederkehrenden Erkrankung kommt.

Prävention

Moskitonetz als Präventionsmaßnahme
Moskitonetz als Präventionsmaßnahme © imageBROKER
Ein Mückenschutz sollte in allen Risikogebieten im Zeitraum von der Abend- bis zur Morgendämmerung durchgeführt werden. In Hochrisikogebieten wird zusätzlich die Einnahme von vorbeugenden Medikamenten (medikamentöse Prophylaxe) empfohlen.

Mückenschutz: Der einfachste Weg nicht an Malaria zu erkranken, ist es Mückenstiche zu verhindern.

Folgende Maßnahmen kommen ab Einbruch der Dämmerung in Betracht:

  • Aufenthalt in Moskito-sicheren Räumen (Klimaanlage, Fliegengitter)
  • das Schlafen unter Moskitonetzen, am besten imprägniert mit insektenabtötenden Substanzen
  • das Tragen entsprechender (ggf. imprägnierter) Kleidung (langärmlige Blusen und Hemden, lange Hosen, Socken)
  • die Anwendung von Insektenschutzmitteln

Medikamentöse Prophylaxe: Die vorbeugende Tabletteneinnahme kann die Infektion zwar nicht verhindern, tötet aber die Erreger im Blut ab, wenn keine Resistenzen gegen das Medikament vorliegen.

Referenzen

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