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Meningokokken-Erkrankungen

04.11.2022 - Artikel

Meningokokken sind Bakterien, die akut verlaufende, lebensgefährliche Erkrankungen verursachen. Besonders gefürchtet ist die eitrige Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) und des Gehirns (Enzephalitis). Es existieren Impfungen gegen verschiedene Meningokokken-Serogruppen.

Erreger

Erreger von invasiven Meningokokken-Erkrankungen sind die Bakterien Neisseria meningitidis. Es werden 12 sogenannte Serogruppen unterschieden: Meningokokken A, B, C, E, H, I, K, L, W, X, Y und Z. Invasive Meningokokken-Erkrankungen werden in den meisten Fällen durch Erreger der Serogruppen A, B, C, W, X und Y verursacht.

Der Mensch ist der einzige Wirt für diese Bakterien, so dass eine Übertragung durch engen Kontakt mit einem Erkrankten stattfinden kann. Eine Begegnung von Menschen ohne engen Kontakt führt in der Regel nicht zu einer Ansteckung. Die Inkubationszeit (= Zeit von der Ansteckung bis zum Erkrankungsbeginn) beträgt in der Regel 3 bis 4 Tage, sie kann allerdings auch zwischen 2 und 10 Tagen liegen.

Erkrankung

Invasive Meningokokken-Erkrankungen beginnen häufig mit allgemeinen Krankheitszeichen wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel. Durch Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) und/oder eine Blutvergiftung (Sepsis) kann innerhalb weniger Stunden ein schweres, lebensbedrohliches Krankheitsbild entstehen. In 10 bis 15% der Fälle verläuft die Blutvergiftung besonders schwer (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom) und hat dann eine sehr hoher Sterblichkeit. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome oft weniger typisch, dennoch kann sich innerhalb weniger Stunden ein dramatischer Verlauf entwickeln.

Erkrankte sind bis zu sieben Tage vor Beginn der Symptome und bis 24 Stunden nach Beginn einer erfolgreichen antibiotischen Therapie ansteckend.

Verbreitung

Invasive Meningokokken-Erkrankungen treten weltweit auf. Große saisonale Epidemien treten vor allem im sog. „Meningitisgürtel“ der Subsaharazone und in Asien auf. Ausgelöst werden sie in erster Linie durch Meningokokken der Serogruppen A, C, W und X.

Diagnose

Für die Labordiagnostik ist in erster Linie die Untersuchung von Blut sowie Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) von Bedeutung.

Therapie

Da sich innerhalb weniger Stunden ein lebensbedrohliches Krankheitsbild entwickeln kann, sollte bei Verdacht auf eine invasive Meningokokken-Erkrankung umgehend mit einer Antibiotikatherapie (vorrangig Cephalosporinen der Gruppe 3, im Verlauf ggf. Umstellung auf Penicillin G) begonnen werden.

Prävention

In Deutschland stehen Impfstoffe gegen verschiedene Meningokokken-Serogruppen zur Verfügung:

  • gegen Meningokokken der Serogruppe C
  • gegen Meningokokken der Serogruppen A, C, W und Y
  • gegen Meningokokken der Serogruppe B

Das PEI listet die in Deutschland zugelassenen Meningokokken-Impfstoffe.

Reisende und Entwicklungshelfer, die in den Risikogebieten länger leben oder in engem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung stehen, sollten sich impfen lassen. Vor einer Reise in ein Risikogebiet sollte eine entsprechende Reise- und Impfberatung stattfinden.

Referenzen

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