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MERS (Middle East Respiratory Syndrome)

21.02.2023 - Artikel

Diese Viruserkrankung löst vorrangig in Ländern der Arabischen Halbinsel vereinzelt schwere Atemwegserkrankungen aus. Kamele scheinen an der Übertragung auf den Menschen beteiligt zu sein. Zu Übertragungen von Mensch zu Mensch kam es nur bei sehr engem Kontakt zu Kranken.

Erreger

Der Erreger der Erkrankung ist das MERS-Coronavirus, welches im Jahr 2012 erstmals identifiziert wurde. Das Virus kann durch direkten oder indirekten Kontakt mit infizierten Dromedaren auf den Menschen übertragen werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und tritt nur bei engem Kontakt auf.

Von der Infektion bis zum Auftreten von Krankheitszeichen dauert es i.d.R. ein bis zwei Wochen. Menschen sind ansteckend, wenn sie Krankheitszeichen haben. Ob von Infizierten, die keine Krankheitszeichen haben, eine Ansteckungsgefahr ausgeht, ist derzeit noch unklar.

Erkrankung

Bei gesunden Menschen verläuft die Erkrankung meist ohne Symptome oder mit milden grippeähnlichen Symptomen wie Fieber oder Husten. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die teilweise intensivmedizinisch behandelt werden muss. Ein Begleitsymptom ist Durchfall.

Schwere Verläufe treten vor allem bei älteren Menschen, Menschen mit schwachem Immunsystem oder chronischen Vorerkrankungen wie z.B. Nieren- oder Lungenerkrankungen, Krebs oder Diabetes auf.

Die Sterblichkeit liegt laut WHO schätzungsweise um 35%. Da milde Verläufe nicht erfasst werden, handelt es sich hierbei jedoch wahrscheinlich um einen zu hohen Schätzwert.

Verbreitung

Ein Infektionsrisiko besteht vor allem bei einem Aufenthalt in Ländern der Arabischen Halbinsel. Das ECDC weist die aktuellen Risikogebiete aus.

Diagnose

Vorrangig wird die Diagnose gestellt, indem das MERS-Coronavirus bei akut Erkrankten per PCR in Probenmaterial aus dem Nasen-Rachen-Raum oder aus Lungen-Spülflüssigkeit nachgewiesen wird.

Therapie

Eine spezifische Therapie existiert nicht. Die Behandlung der Erkrankten beschränkt sich auf die Linderung der Symptome.

Prävention

Eine Impfung existiert nicht. Stattdessen sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen beim Aufenthalt in Risikogebieten beachtet werden:

  • Meiden Sie den Kontakt mit Tieren und insbesondere Dromedaren.
  • Achten Sie auf Hygienemaßnahmen und waschen sich regelmäßig mit Wasser und Seife die Hände.
  • Konsumieren Sie keine rohen oder unzureichend gekochten Tierprodukte. Rohes Obst und Gemüse sollte vor dem Verzehr gründlich gewaschen, geschält oder erhitzt werden.
  • Halten Sie bei einer Reise in Risikogebiete möglichst Abstand von Erkrankten, die an Infekten der Atemwege oder an Durchfall leiden.

Referenzen

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