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Oropouche-Fieber

30.08.2024 - Artikel

Oropouche-Fieber (OF) ist eine mückenübertragene Virusinfektion, die vorrangig in Mittel-, Südamerika und in der Karibik vorkommt. Wichtig sind adäquate Schutzmaßnahmen gegen Mücken. Eine ursächliche Therapie oder Impfstoffe existieren bisher nicht.

Erreger

Oropouche-Fieber wird durch das Oropouche-Virus (OROV) verursacht. Die Viren werden vorwiegend durch den Biss der Mücke (Culicoides paraensis) übertragen, sogenannte Stechgnitzen.

Erkrankung

Die Zeit vom Mückenstich bis zum Erkrankungsbeginn beträgt in der Regel 4-8 Tage. Symptome ähneln anderen fieberhaften Viruserkrankungen wie beispielsweise einem Denguefieber. Typischerweise sind akut einsetzendes Fieber, Schüttelfrost, Glieder-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Seltener sind auch Übelkeit, Erbrechen sowie ein makulo-papulöser Hautausschlag möglich.

In der Mehrzahl der Fälle ist das Oropouche-Fieber selbstlimitierend und klingt innerhalb von 3 bis 5 Tagen ab. Es sind jedoch auch längere Verläufe möglich mit einer Erholung erst nach mehreren Wochen. In seltenen Fällen können schwere Symptome auftreten, z.B. im Sinne einer Hirnhautentzündung (Meningoenzephalitis).

Hinweise bestehen, dass eine Oropouche-Infektion während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind sowie zu Schwangerschaftskomplikationen inklusive Fehlgeburten führen kann. Hierzu laufen aktuell weitere Untersuchungen. Schwangere sollten die Notwendigkeit einer Reise kritisch abwägen.

Verbreitung

Das Oropouche-Fieber ist in der Amazonasregion endemisch. Das Virus breitet sich inzwischen auch in andere Regionen aus. Brasilien, Bolivien, Kolumbien und Peru sowie Kuba haben 2024 Ausbrüche gemeldet.

In der EU wird vereinzelt von importierten Fällen bei Reiserückkehrern berichtet.

Diagnose

Aufgrund unspezifischer Beschwerden ist eine klinische Diagnose schwierig.

Der Virusnachweis oder der Nachweis von Antikörpern erfolgt i.R. durch einen Bluttest im Labor.

Eine Malaria- sowie auch eine Denguefieber-Infektion sollte immer ausgeschlossen werden.

Therapie

Es handelt sich um eine Symptomlinderung.

Eine spezifische Therapie gibt es bisher nicht.

Prävention

Zur Vermeidung einer Infektion sollten Maßnahmen zum Schutz vor Insekten beachtet werden.

Ein konsequenter Mückenschutz ist generell sinnvoll, da eine Vielzahl an Tropenerkrankungen wie z.B. Dengue und Malaria durch Mückenstiche übertragen werden. Zu beachten ist, dass herkömmliche Moskitonetze nicht vor Gnitzen schützen, da diese kleiner als Mücken sind.

Referenzen

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