Gibt es besondere Hinweise für LGBTIQ?
Lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, intersexuelle und queere Reisende können im Ausland auf besondere Herausforderungen treffen. Gesetze und Einstellungen der Gesellschaft in einigen Ländern können Ihre Sicherheit erheblich beeinträchtigen.
Der Rechtsschutz ist von Land zu Land unterschiedlich. In vielen Ländern wird die gleichgeschlechtliche Ehe nicht rechtlich anerkannt.
Mehr als siebzig Länder halten einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen für ein Verbrechen, das mitunter mit schweren Strafen verbunden ist.
Reisevorbereitung
In vielen Ländern werden die Rechte von LGBTIQ-Personen nicht anerkannt oder LGBTIQ sozial nicht akzeptiert. Dort können Sie mit diskriminierenden Gesetzen oder Praktiken konfrontiert sein, die willkürlich oder inkonsistent erscheinen.
Die Gesetzgebung zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen kann sich von Region zu Region ändern, auch innerhalb desselben Landes. Auch wenn keine Gesetze gleichgeschlechtliche Beziehungen verbieten, können sie als sozial inakzeptabel angesehen werden.
Ihr Zielort kann auch Gesetze zum Schutz von LGBTIQ-Personen haben, ohne dass sie befolgt oder durchgesetzt werden. Abhängig von Ihrem Ziel haben Sie möglicherweise keinen Zugang zu bestimmten Dienstleistungen und Rechten.
Einige Länder verbieten oder beschränken die Reisefreiheit von Menschen, die HIV-positiv sind.
- Informieren Sie sich mit Reiseführern und im Internet über Ihr Reiseziel.
- Informieren Sie sich, ob Ihre Einreise möglich ist, wenn Sie HIV-positiv sind.
- Lesen Sie die Reise- und Sicherheitshinweise für Ihr Reiseland. Zudem veranschaulichen Online-Karten der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) und ILGA Europe die aktuelle weltweite Gesetzeslage hinsichtlich LGBTIQ.
- Aktualisieren Sie Ihren Reisepass. Transgender-Reisende können beispielsweise auf Schwierigkeiten bei der Einreise in bestimmte Länder treffen, wenn sie einen Reisepass mit Namen und Foto vorlegen, die nicht mehr ihrer Geschlechtsidentität entsprechen.
- Fertigen Sie Kopien wichtiger Dokumente wie Geburtsurkunden oder Sorgerechtsdokumente für die Begleitung minderjähriger Kinder (insbesondere wenn Ihre Kinder nicht Ihren Nachnamen führen) und führen Sie diese mit, insbesondere bei Reisen in Länder, in denen die gesetzlichen Rechte von denen in Deutschland abweichen.
Verhaltenshinweise vor Ort
Sie unterliegen stets den Gesetzen des jeweiligen Reiselandes. In vielen Ländern können einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Aktivitäten, öffentliche Versammlungen oder das Zeigen von LGBTIQ-Symbolen wie der Regenbogen-Flagge illegal sein.
Das Einverständnisalter für hetero- und homosexuelle Beziehungen kann auch im selben Land variieren. Ihr Verhalten kann in einigen Ländern auch Einheimische gefährden und eine öffentliche Geste der Zuneigung die andere Person ihren Job, die Familie oder gar ihr Leben kosten.
- Seien Sie besonders umsichtig, wenn Sie Kontakt zur lokalen Bevölkerung aufnehmen. In einigen Ländern überwacht die Polizei Webseiten, mobile Dating-Apps oder Treffpunkte bzw. nimmt LGBTIQ-Personen gezielt über Fake-Accounts ins Visier.
- Verhalten Sie sich im Zweifel diskret, lassen Sie sich nicht auf Diskussionen am falschen Ort ein, sondern reagieren Sie einfach nicht und verlassen Sie den Ort möglichst. Dies schließt je nach Schwere eines Vorfalls die Möglichkeit auch einer Anzeige bei Behörden nicht aus.
- Lassen Sie Speisen und Getränke nicht unbeaufsichtigt. Es besteht die Gefahr, dass ihnen unbemerkt Substanzen wie K.o.-Tropfen beigemischt werden. Drogenaktivierte Vergewaltigungen sind weltweit verbreitet. Beachten Sie, dass in einigen Ländern Vergewaltigungsopfer (des anderen wie auch des gleichen Geschlechts) als Täter einer Straftat angesehen werden können.
- Achten Sie auf Safer Sex, da einige Länder eine höhere Rate an sexuell übertragbaren Infektionen (STI) haben, insbesondere in der LGBTIQ-Gemeinschaft. In vielen Ländern, insbesondere Entwicklungsländern, haben viele Menschen keinen Zugang zu HIV-Tests.