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Deutschland und Dschibuti: Bilaterale Beziehungen

02.10.2024 - Artikel

Aufgrund seiner relativen Stabilität und strategischen Lage am Roten Meer hat Dschibuti als Logistikhub für Humanitäre Hilfe am Horn von Afrika sowie als kommerzielle Plattform für die Region eine große Bedeutung. Bilaterale diplomatische Beziehungen existieren seit der Unabhängigkeit Dschibutis 1977 und sind freundschaftlich geprägt. Im Frühjahr 2010 eröffnete Deutschland in Dschibuti seine Botschaft; seit Herbst 2011 unterhält auch Dschibuti eine seiner 23 Botschaften weltweit in Berlin. Dschibuti ist Kooperationspartner der GSVP-Operation ATALANTA zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika und zum Schutz der Seetransporte des VN-Welternährungsprogramms (WFP), sowie der EU-Operation ASPIDES und der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM). Es profitiert von durch Deutschland geförderten regionalen Projekten, die über die Regionalorganisation IGAD (Intergovernmental Authority on Development) realisiert werden, sowie von EU- und VN-finanzierten Maßnahmen.

Die EU ist größter Geber Dschibutis. Schwerpunkte des EU-Engagements sind Infrastrukturprojekte, insbesondere im Wasser- und Sanitärbereich, sowie makroökonomische Unterstützung und Hilfe bei guter Regierungsführung. Das bisher größte, im März 2021 in Betrieb genommene EU-Projekt ist eine Meerwasserentsalzungsanlage.

Deutschland unterstützt Binnenvertriebene und Geflüchtete in Dschibuti (ca. 23.000) und den Nachbarländern (Somalia, Kenia, Jemen, und Äthiopien) mittels einer flexiblen regionalen Förderung des UNHCR. Über die Förderung von IOM und IGAD unterstützt Deutschland ca. 600.000 Menschen, für die Dschibuti Transit-, Ziel- und Rückkehrland ist. Mittel aus dem EU-Nothilfe Treuhandfonds für Afrika (EUTF) kommen neben den Geflüchteten in Dschibuti auch der lokalen Bevölkerung zugute.

Die Bundesregierung fördert über das BMZ die Regionalorganisation IGAD u. a. in den Bereichen Verbesserung der Dürreresilienz, Ernährungssicherung und regionale Migrationspolitik. Deutschland ist nach der EU der zweitgrößte Geber für IGAD.

Investitionspotential für deutsche Unternehmen bietet Dschibuti insbesondere in den Bereichen Transport und Infrastruktur, Logistik (Häfen), Erneuerbare Energien (Photovoltaik, Wind, Geothermie) und Digitalisierung. Ein Investitionsförderungs- und –schutzvertrag besteht zwischen Deutschland und Dschibuti nicht.

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