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Deutschland und Eritrea: Bilaterale Beziehungen

02.10.2024 - Artikel

Nach erfolgreichem Unabhängigkeitskampf und -Referendum im Jahr 1993 nahm Deutschland bilaterale Beziehungen zu Eritrea auf. Die anfangs demokratische Entwicklung wurde durch den äthiopisch-eritreischen Grenzkrieg (1998-2000) gestoppt. Die im Algier-Abkommen (2000) vereinbarte Grenzanerkennung und Demarkierung wurde nicht umgesetzt. Das Potenzial für engere bilaterale Beziehungen zwischen Deutschland und Eritrea blieb unausgeschöpft.

Nach der Friedensvereinbarung zwischen Eritrea und Äthiopien im Juli 2018 strebte die Bundesregierung an, die Beziehungen zu Eritrea wieder zu intensivieren. Es kam u.a. zu Besuchen durch Regierungsvertreterinnen und -vertreter und Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Diese Phase endete nach dem Ende der eritreisch-äthiopischen Aussöhnung 2019 und der damit einhergehenden Verschärfung der innenpolitischen Lage sowie dem militärischen Eingreifen Eritreas in den inneräthiopischen Tigray-Konflikt. Die bilateralen Beziehungen sind seither belastet.

Der wirtschaftliche Austausch zwischen Deutschland und Eritrea ist gering, der Fokus auf Besuchen von Mitgliedern der eritreischen Diaspora in Eritrea. Zurzeit besteht keine offizielle Zusammenarbeit in Bereichen Kultur und Zivilgesellschaft. Die private Eritreisch-Deutsche Gesellschaft hält Deutschkurse im Eritreisch-Deutschen Zentrum in Asmara ab, das mit einer deutschen Bibliothek ausgestattet ist. Heute leben mehr als 80.000 eritreische Staatsangehörige und solche mit eritreischer Abstammung in Deutschland.

Eritrea ist aufgrund ideologischer Vorbehalte gegen eine bilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Mit den karitativen Vereinen Hammer Forum, ArcheMed u.a. sind deutsche zivilgesellschaftliche Organisationen seit Jahren erfolgreich mit medizinischen Behandlungsteams vor Ort tätig. Auch im Bereich erneuerbare Energiequellen und der „blue economy“ werden derzeit mit Hilfe der African Development Bank neue Impulse gesetzt.

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