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„Strategischer Dialog“ mit dem Vereinigten Königreich: Außenministerin Baerbock in London
Außenministerin Annalena Baerbock und ihr britischer Amtskollege James Cleverly in London, © Janine Schmitz/photothek.de
Beim letzten Versuch im Dezember klappte die Anreise aufgrund von Schneefall in Dublin nicht. Jetzt wird die Antrittsreise ins Vereinigte Königreich nachgeholt. Um was es geht und was es mit dem Strategischen Dialog auf sich hat, erfahren Sie hier.
Am 5. Januar reist Außenministerin Baerbock nach London. Dort trifft sie gemeinsam mit ihrem britischen Amtskollegen Cleverly zum sogenannten „Strategischen Dialog“ zwischen beiden Ländern zusammen. Der Dialog findet heute zum ersten Mal statt und wird zukünftig jährlich Gelegenheit für einen vertieften bilateralen Austausch geben. Während bilaterale Gespräche zwischen Ministern normalerweise etwa eine Stunde dauern, nehmen sich die Außenministerin und ihr Amtskollege heute im Rahmen dieses neuen Formats fast vier Stunden Zeit und werden die gesamte Themenpalette der Außenpolitik besprechen, von Afghanistan bis Iran und von der Arbeit im NATO-Bündnis bis zur Unterstützung der Ukraine. Daneben stehen auch alle bilateralen Fragen auf der Agenda.
Nach der Irlandreise im Dezember: Brexit auch zentrales Thema in London
Auch beim Besuch in London, wie schon bei der Reise nach Irland im Dezember, werden die Folgen des Brexits eines der zentralen Themen sein. 1998, nach mehr als 30 Jahren blutigen Konflikts, hat das Karfreitagsabkommen in Nordirland Frieden gebracht. Es geht darum, diesen Frieden auf keinen Fall aufs Spiel zu setzen.
Hierzu sagte Außenministerin Baerbock vor Abreise:
Die Achillesferse unserer Beziehungen als EU zum Vereinigten Königreich ist bis heute die Umsetzung des Nordirland-Protokolls. Es ist zentral, dass wir auf der Basis bestehender Vereinbarungen eine verantwortungsvolle und pragmatische Lösung für Nordirland finden. Nur so werden wir das große Potential unserer Partnerschaft ausschöpfen. Gleichzeitig haben wir die Pflicht, aus unserem neuen Verhältnis jeden Tag das Beste für die direkt Betroffenen herauszuholen. Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können uns entscheiden in eine gute, gemeinsame Zukunft zu gehen.
Praktische Errungenschaften für die Menschen auch nach dem Brexit bewahren
Für die gemeinsame Zukunft beider Länder ist es auch wichtig, dort die Berührungspunkte zwischen den Menschen zu stärken, wo der Brexit den Austausch erschwert hat. Ein Beispiel ist der Jugendaustausch, der vielen jungen Menschen prägende Begegnungen ermöglicht und damit auch die Basis für die deutsch-britische Freundschaft in der Zukunft ist. Zudem ist geplant, die gemeinsame Kulturkommission wiederzubeleben und die fast 500 Städtepartnerschaften zwischen deutschen und britischen Gemeinden zu stärken. Außenministerin Baerbock betonte:
In London geht es mir vor allem darum, nach dem Brexit gemeinsam nach vorn zu schauen. Beim Jugendaustausch, bei der Arbeitskräftemobilität, bei Studium und Forschung, kurz in der Begegnung zwischen Menschen müssen wir dafür neue Brücken bauen.