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Deutschland und Madagaskar: Bilaterale Beziehungen
Der 1883 unterzeichnete deutsch-madagassische Freundschaftsvertrag ist Zeugnis des traditionell freundschaftlichen und engen Verhältnisses zwischen den beiden Ländern.
Der Putsch von 2009 und die anschließende schwere politische und wirtschaftliche Krise in Madagaskar führten zu einer vorübergehenden Unterbrechung der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Diese wurde 2014 wiederaufgenommen und konzentriert sich aktuell auf die Bereiche Umwelt- und Ressourcenschutz, Förderung erneuerbarer Energien im ländlichen Bereich sowie Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel und Ernährungssicherheit. Außerdem unterstützt Deutschland Madagaskar bei der Dezentralisierung und Korruptionsbekämpfung und leistet vor allem im Süden humanitäre Hilfe.
Deutschland ist zweitgrößter bilateraler Geber nach den USA sowie größter Geber im Umweltbereich. Darüber hinaus trägt Deutschland über die Programme der Europäischen Union und der Vereinten Nationen zur Entwicklung des Landes bei.
Die EU ist mit einem Volumen von rund 1,9 Mrd. Euro nach China zweitgrößter Handelspartner Madagaskars. Madagaskar ist offen für stärkeres Engagement internationaler Investoren und will auch die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland ausbauen. Aktuell ist Deutschland einer der größten Abnehmer für landwirtschaftliche Produkte aus Madagaskar. Deutsche Exporte nach Madagaskar finden in einem kleineren Rahmen ebenfalls statt.
Die kulturellen Beziehungen zu Madagaskar sind von der Arbeit des Goethe-Zentrums „Cercle Germano-Malagasy“ (CGM) und wissenschaftlichem Austausch (DAAD, Robert-Koch-Institut, Bernard Nocht-Institut für Tropenmedizin) geprägt. Angebote dieser Organisationen werden mit großem Interesse angenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist in Madagaskar für die Durchführung technischer Zusammenarbeit stark vertreten. Das CGM fördert mit einem großen Angebot an Deutschkursen und der Abnahme von Deutschprüfungen die deutsche Sprache und ist seit Jahrzehnten mit einem breit gefächerten Veranstaltungsangebot ein anerkannter und geschätzter Akteur im kulturellen Leben der Hauptstadt Antananarivo.