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Deutschland und Norwegen: Bilaterale Beziehungen

17.10.2024 - Artikel

Das deutsch-norwegische Verhältnis ist sehr eng und freundschaftlich. Die traditionell sehr guten Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland erfuhren durch die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs eine tiefe Zäsur. Eine zentrale Rolle im Aussöhnungsprozess nach dem Krieg spielte Willy Brandt, der die Jahre 1933 bis 1940 als Emigrant in Norwegen verbracht hatte.

Heute sind die bilateralen politischen Beziehungen hervorragend. Für Deutschland ist Norwegen ein wichtiger Partner als größter Energielieferant und bei der Umsetzung der Energiewende sowie in der Rüstungskooperation und bei einer Vielzahl internationaler Fragestellungen (z.B. Unterstützung der Ukraine). Wichtiges Dokument für die Gestaltung der bilateralen Beziehungen bleibt für die norwegische Regierung ihre Deutschlandstrategie (neueste Fassung von April 2024). Norwegen sieht Deutschland als wichtigsten Partner in Europa und Schlüsselland im Verhältnis zur EU. Ziel der Strategie ist die weitere Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit in den Bereichen gemeinsame Werte, Außen- und Sicherheitspolitik, ökologischer Wandel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, innere Sicherheit und Wohlstand sowie Bildung und Kultur.

Deutschland war 2023 Norwegens wichtigstes Lieferland vor China und Schweden. Den größten Anteil an den Einfuhren aus Deutschland hatten 2023 Maschinen und Fahrzeuge (58% der norwegischen Importe aus Deutschland), sowie chemische Produkte (ca. 14%) und verarbeitete Waren (ca. 12%). Mittlerweile kommen rd. 50% der deutschen Erdgasimporte aus Norwegen. Norwegen ist traditionell ein sehr beliebtes Reiseziel für deutsche Reisende. Sie stellen neben Schweden die größte Gruppe ausländischer Touristinnen und Touristen in Norwegen. 2023 wurden etwas über 2,3 Millionen Übernachtungen deutscher Gäste in Norwegen gezählt.

Die im Jahr 2000 gegründete norwegisch-deutsche Willy-Brandt-Stiftung vergibt seit 2000 jährlich den Willy-Brandt-Preis für besondere Verdienste um die bilateralen Beziehungen. 2023 ging der Preis an die Borgund vidaregåande skole in Ålesund und die Handwerkskammer Münster für ihre herausragenden Bemühungen zur Stärkung norwegisch-deutscher Verbindungen im Bereich der Berufsausbildung

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