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„Wo das Land endet und das Meer beginnt“ (Luis de Camões): Außenministerin Baerbock reist zum Antrittsbesuch nach Portugal

Außenministerin Annalena Baerbock unterhält sich mit ihrem portugiesischen Amtskollegen João Gomes Cravinho

Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem portugiesischen Amtskollegen João Gomes Cravinho, © Kira Hofmann/photothek.de

03.01.2023 - Artikel

Portugal ist in vielerlei Hinsicht Vorbild: Durch seine proeuropäische Grundhaltung, seine Vorreiterrolle beim Schutz unserer Meere und des Klimas sowie seine hochmoderne digitale Infrastruktur beweist es, dass es nur geografisch am äußerstes Zipfel Europas liegt.

In diesen Bereichen kann Deutschland noch viel von Portugal lernen. Außenministerin Baerbock erklärte vor Abflug:

Deutschland und Portugal arbeiten schon heute bei vielen Themen Hand in Hand. Wir sind enge Partner – in der EU, in der NATO, in den Vereinten Nationen. Und wir wollen unsere Kräfte noch weiter bündeln.

Pragmatische Diplomatie für ein starkes Europa

Im Zentrum des Besuches stehen sowohl die bilaterale Zusammenarbeit als auch Europas Auftritt in der Welt. Portugals enge kulturelle Verbindungen zu lusophonen Ländern wie Mosambik, Angola oder Brasilien sind dafür eine wichtige Brücke. Außenministerin Baerbock wird Vorschläge zu einer „Kooperationsagenda 2023“ im Gepäck haben, um gemeinsam wichtige Themen wie Digitalisierung, Klima- und Meeresschutz anzupacken und die europa- und außenpolitische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Portugal weiter zu vertiefen.

Portugal stellt sich mit seiner ambitionierten Klima- und Energiepolitik der Realität immer trockenerer und heißerer Sommer. Zudem hat Portugal früh erkannt, welche Schlüsselrolle die Weltmeere für das Klima und unsere Ernährungssicherheit spielen. Auch hier wollen wir voneinander lernen.

Denn in Zeiten globaler Systemrivalität und der Rückkehr von Krieg nach Europa ist kaum etwas wichtiger als enge Partnerschaften. Außenministerin Baerbock wird daher während ihres Besuchs auch an der portugiesischen Botschafterkonferenz teilnehmen. Dort gibt es Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion mit Portugals Vertreterinnen und Vertretern in der Welt.

„Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“

Wie entscheidend die Rolle einzelner Diplomatinnen und Diplomaten sein kann, zeigt die Geschichte des portugiesischen Diplomaten Aristides de Sousa Mendes. Während des zweiten Weltkriegs rettete Mendes die Leben von ca. 30.000 Jüdinnen und Juden, die sich in Frankreich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten befanden. Seine Stellung als portugiesischer Generalkonsul in Bordeaux nutzte er, um den Flüchtlingen Einreisevisa für Portugal zu erteilen – entgegen der ausdrücklichen Anweisungen seiner Regierung. Dieses Engagement für die Menschlichkeit wird Außenministerin Baerbock bei ihrem Besuch des Ehrengrabs von Aristides de Sousa Mendes würdigen und der Opfer des nationalsozialistischen Terrors gedenken.

Eine „Blaue Generation“ für einen grünen Planeten

Die Organisation Fundaçao Oceano Azul setzt sich für den Schutz der Ozeane ein und hat das Programm “Blue Generation” ins Leben gerufen. Ziel ist es, Kindern zwischen vier und neun Jahren Wissen über die Weltmeere zu vermitteln und Bewusstsein für die Verschmutzung der Meere zu schaffen – und zwar landesweit als Teil des Lehrplans. Bei ihrem Besuch in Lissabon wird Außenministerin Baerbock Vertreterinnen und Vertreter der Organisation sowie Lehrende treffen. Was alles auf dem Spiel steht, wenn wir die Ozeane nicht schützen, wird ihr bei einer anschließenden Führung durch das bekannte Ozeanium von Lissabon vor Augen geführt. Sie wird begleitet vom Beauftragten der Bundesregierung für Meeresschutz, Sebastian Unger.

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