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Ein Freund im Südpazifik: 50 Jahre diplomatische Beziehungen mit Samoa
Heute ist der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen., © picture alliance / dpa / Karl-Heinz Eiferle
Über 19.000 km liegen zwischen Deutschland und Samoa. Heute ist der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Wieso die Bekämpfung des Klimawandels für die bilaterale Kooperation so wichtig ist und welche Rolle die dunkle Zeit der deutschen Kolonialisierung in den Beziehungen spielt.
1962 erklärte Samoa seine Unabhängigkeit von Neuseeland und wurde damit der erste unabhängige Pazifische Inselstaat. Zehn Jahre später nahmen die Bundesrepublik Deutschland und der „Unabhängige Staat Samoa“ diplomatische Beziehungen auf; 1988, kurz vor dem Mauerfall, folgte sogar noch die DDR. Die historischen Verbindungen reichen aber zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts - und damit in die deutsche Kolonialzeit: Vor allem hanseatische Handelsfirmen stellten erste Beziehungen zur Inselgruppe her. 1879 kam es zum Abschluss eines Handels- und Freundschaftsvertrages zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Samoa. Bald wurde Samoa zum Spielball im Mächtekonflikt zwischen Großbritannien, den USA und dem Deutschen Reich. 1899 wurde die Inselgruppe zwischen den USA und dem Deutschen Reich im „Samoa-Vertrag“ geteilt. Westsamoa wurde der Kontrolle des Deutschen Reichs unterstellt. Mit dem Ersten Weltkrieg endete die deutsche Kolonialisierung Samoas.
Bekämpfung der Klimakrise als zentrale Herausforderung
Heute stellt die Klimakrise die größte Herausforderung dar: Die Erderwärmung und die steigenden Meeresspiegel bedrohen die pazifischen Inselstaaten in existenzieller Weise. Schon heute leiden die Bewohner der Inseln unter extremen Wetterereignissen. Deshalb ist die Bekämpfung des Klimawandels ein wichtiger Schwerpunkt in der deutschen Zusammenarbeit mit Samoa, u.a. im Rahmen der Vereinten Nationen. Samoa ist Mitglied der von Deutschland gegründeten VN-Freundesgruppe „Klima und Sicherheit“. Deutschland kooperiert im Klimabereich auch regional mit den pazifischen Inselstaaten – z.B. in Form von Beratungsprojekten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels oder zur Transformation des Energiesektors. Deutschland unterstützt zudem kommunale Projekte im Bildungsbereich oder zur Bekämpfung der Coronapandemie. Auch auf kultureller Ebene findet ein lebendiger Austausch mit der Inselgruppe statt, auf der knapp 200.000 Menschen leben. Die Bewahrung kulturellen Erbes und historischer Archive auf Samoa werden gefördert. Aktuell unterstützt Deutschland eine virtuelle Ozeanien-Ausstellung des Bremer Überseemuseums, die in Kooperation mit der National University of Samoa erstellt wird. Hier wird neben der ozeanischen Perspektive auf Sammlungsgut und Kolonialgeschichte auch das heutige Ozeanien mit seinen aktuellen Herausforderungen wie durch den Klimawandel bedingte Migration im Vordergrund stehen.