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Alle Jahre wieder – Weihnachten 1928 im Auswärtigen Amt

24.12.2018 - Artikel

In der Regel fallen Feiern zu Weihnachten und zum Jahreswechsel heute eher besinnlich aus. Das scheint nicht immer so gewesen zu sein: hier und da erlauben die Akten im Politischen Archiv einen kurzen Blick auf vergangene Traditionen im Auswärtigen Amt.

Weihnachtszeitung 1928

Die einzelnen Ausbildungsjahrgänge des Auswärtigen Amts, die „Crews“, haben ein besonderes Gefühl der Zusammengehörigkeit. So hat der Lehrgang aus dem Jahr 1928 eine Weihnachtszeitung herausgegeben – auf wundersame Weise hat sie in den Archivbeständen überlebt.

Da wurde mit Macht gereimt und gedichtet, zum Beispiel über die „Bürovorsteher“, die damals den reibungslosen Betrieb in den einzelnen Abteilungen und – in vordigitalen Zeiten – den Umlauf der Akten überwachten.

Weihnachtsfestspiele

Ein Großereignis zum Jahreswechsel waren in den zwanziger Jahren auch die Weihnachtsfeiern der Nachwuchsdiplomaten, bei denen diese selbstverfasste „Weihnachtsfestspiele“ aufführten.

Die Sache fand im Hotel Kaiserhof statt, eingeladen wurden „sämtliche höheren Beamten, bis hinauf zum Minister und Staatssekretär“. „Es gab wohl kaum einen, der diesen fröhlichen Veranstaltungen ferngeblieben wäre“, dokumentierte ein früherer Abteilungsleiter das Geschehen. Und weiter: „Veranstaltung und Leitung lag in der Hand der Jugend, die hier ausschließlich das Wort hatte. Hier herrschte sozusagen Narrenfreiheit; alles durfte gesagt werden, nichts wurde übelgenommen und mancher sonst gefürchtete Chef bekam bei der Weihnachtsfeier schonungslos Dinge zu hören, die ihm sicherlich nicht einmal zu Hause oder von seinen besten Freunden so unverblümt gesagt worden wären.“

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

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