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G20: Gipfeltreffen in Hamburg unter deutschem Vorsitz

03.07.2017 - Artikel

Am 7. und 8. Juli sind in Hamburg unter deutschem Vorsitz die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammengetroffen (G20). Das Motto des diesjährigen Treffens: Stabilität sichern, Zukunftsfähigkeit verbessern, Verantwortung übernehmen.

Gemeinsam mehr erreichen als allein

Logo der deutschen G20-Präsidentschaft
Logo der deutschen G20-Präsidentschaft © AA

Es war ein protokollarisches Großprojekt: zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer versammelten sich 36 Delegationen in der Hansestadt Hamburg. Ein etwa 20-köpfiges Kernteam aus der Protokollabteilung des Auswärtigen Amt sorgte für den reibungslosen Verlauf des Gipfels, in der heißen Phase ist dieses Team auf 150 Kolleginnen und Kollegen angewachsen. Ein 120-seitiges Drehbuch skizzierte den zeitlichen Ablauf des Treffens.

Die Bundesregierung zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen des Gipfels. Beim Thema Handel sei Einigkeit erzielt worden, dass Märkte offen gehalten werden müssen. Zudem wollen alle gemeinsam Protektionismus und unfaire Handelsbeschränkungen bekämpfen. Sichergestellt werden soll auch die Stabilität im internationalen Finanzsystem.

Außenminister Gabriel bedankte sich nach dem Gipfel bei den Polizeibeamten und allen anderen Helfern für ihre Arbeit in einem schwierigen Umfeld: „Ich danke allen dort eingesetzten Polizisten, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen für ihre großartige Arbeit.“

G20: Stabilität sichern, Zukunftsfähigkeit verbessern, Verantwortung übernehmen

Rund 64% der Weltbevölkerung leben in den Ländern der G20. Gemeinsam erwirtschaften sie etwa 80% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und sorgen für drei Viertel des Welthandels. Bei ihren jährlichen Treffen beraten die Staaten traditionell über das Wachstum der Weltwirtschaft und die Regulierung der Finanzmärkte.

Seit dem 1. Dezember 2016 hat Deutschland für ein Jahr die G20-Präsidentschaft inne. Unter dem Motto „Eine vernetzte Welt gestalten“ setzt die deutsche G20-Präsidentschaft drei Schwerpunkte: Stabilität sichern, Zukunftsfähigkeit verbessern und Verantwortung übernehmen.

Stabilität sichern: Finanzmärkte regulieren, internationalen Handel erleichtern

Außenminister Gabriel beim G20-Außenministertreffen in Bonn im Februar 2017
Außenminister Gabriel beim G20-Außenministertreffen in Bonn im Februar 2017 © dpa/picture alliance

Um in Zukunft Krisen standzuhalten, müssen die internationalen Finanzmärkte widerstandsfähiger werden. Im Rahmen der G20 setzt sich Deutschland deswegen für eine bessere Aufsicht über die Finanzmärkte ein, zum Beispiel durch die Regulierung von Schattenbanken. Auch die Bekämpfung von Steuervermeidung ist Thema, ebenso wie die Förderung und Erleichterung des internationalen Handels.

Auch die Beschäftigungspolitik spielt eine wichtige Rolle: so soll zum Beispiel die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitsmärkte verbessert werden. Darüber hinaus geht es auch um die Zukunft der Arbeitsmärkte selbst vor dem Hintergrund der Digitalisierung.

Zukunftsfähigkeit verbessern: Klima schützen, Agenda 2030 umsetzen

Die globale Erwärmung soll auf deutlich unter 2°C begrenzt werden – das ist das Ziel des Pariser Übereinkommens. Auch für den deutschen G20-Vorsitz hat der Klimaschutz Priorität, ebenso die Versorgung mit nachhaltigen und erneuerbaren Energien.

Darüber hinaus wird es auf dem Gipfeltreffen um die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen gehen. Mit dem Kampf gegen den Klimawandel und den Einsatz für eine nachhaltige weltweite Entwicklung will Deutschland im Rahmen der G20 die Weltwirtschaft zukunftsfähig machen.

Weitere Themen, die Deutschland unter diesem Stichwort voranbringen möchte, sind die Digitalisierung der Weltwirtschaft, die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen und Pandemievorsorge, sowie eine Verbesserung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen.

Verantwortung übernehmen: Partnerschaft mit Afrika

Auch die Partnerschaft mit Afrika steht im Mittelpunkt der G20-Präsidentschaft: die Lebensbedingungen der Menschen in Afrika sollen langfristig verbessert werden. Ziel ist es, bessere Bedingungen für wirtschaftliche Investitionen in Afrika zu schaffen und die Zusammenarbeit im Bereich der Flucht und Migration zu intensivieren. Bereits im Vorfeld des Treffens hat deswegen ein gemeinsamer Gipfel der G20 und afrikanischer Staaten stattgefunden.

Rückblick: G20-Außenministertreffen in Bonn

Familienfoto der G20-Außenminister in Bonn.
Familienfoto der G20-Außenminister in Bonn. © Ute Grabowsky/photothek.de

Die zentralen Themen der deutschen G20 Präsidentschaft prägten auch das Treffen der Außenministerinnen und Außenminister der G20 am 16. und 17. Februar in Bonn. Auf Einladung von Bundesminister Sigmar Gabriel diskutierten die Vertreter der G20 und einiger weiterer eingeladener Staaten sowie internationaler Organisationen Fragen der Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltigkeit, der Friedenssicherung, Krisenprävention und Stabilitätssicherung und der besseren Zusammenarbeit mit Afrika.

Im Vorfeld des Gipfels haben sich außerdem die Finanz-, Arbeits-, Gesundheits-, Agrar- und die für Digitalpolitik verantwortlichen Minister der G20 getroffen.

Zum Weiterlesen:

Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Hamburg PDF / 542 KB

Schwerpunkte des G20-Gipfels in Hamburg PDF / 635 KB

G20 Aktionsplan Agenda 2030 (englisch) PDF / 709 KB

Webseite der amtierenden G20-Präsidentschaft

G20-Außenministertreffen: Signal für Kooperation

Afrika im Fokus: G20-Afrika-Gipfel in Berlin

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