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G20-Außenministertreffen: Signal für Kooperation

15.02.2017 - Artikel

Außenminister Gabriel: „Eine stabile Welt gibt es nur, wenn wir zusammenarbeiten“

Wie kann die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung umgesetzt werden? Wie können globale Krisen verhindert werden, noch bevor sie entstehen? Und wie lässt sich die Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent verbessern? In Bonn haben die G20-Außenminister über die drängendsten internationalen Fragen beraten. Für Außenminister Gabriel war das Treffen ein positives Signal.

Positive Bilanz: G20-Außenministertreffen unter deutschem Vorsitz

Familienfoto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des G20-Außenministertreffens.
Familienfoto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des G20-Außenministertreffens. © Ute Grabowsky/photothek.net

„Ich glaube, dass alle Teilnehmer es als außerordentlich gut empfunden haben, sich in diesem Format zu treffen“, sagte Außenminister Gabriel bei der Abschlusspressekonferenz in Bonn. Von Japan bis Mexiko, von Russland bis Kanada: die teilnehmenden Außenminister und Diplomaten des G20 Gipfels waren aus allen Himmelsrichtungen nach Bonn angereist. „Es ist ein Bekenntnis zu dem, was die Außenpolitik Multilateralismus nennt, also die Zusammenarbeit aller mit allen“, sagte Außenminister Gabriel vor Beginn der ersten Arbeitssitzung. Gabriel hatte seine Kollegen nicht zufällig nach Bonn eingeladen: Das Treffen an einem Standort der Vereinten Nationen abzuhalten, war ein Signal für die internationale Zusammenarbeit, so Gabriel. Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres nahm an dem Treffen teil.

„Eine stabile Welt gibt es nur, wenn wir zusammenarbeiten“

Eine Arbeitssitzung auf dem G20-Außenministertreffen in Bonn.
Eine Arbeitssitzung auf dem G20-Außenministertreffen in Bonn. © photothek.net

Terrorismus, Wasserknappheit, Klimawandel, Flucht, Vertreibung und humanitäre Notlagen: In der vernetzten Welt entfalten auch lokale Krisen oft rund um den globus starke Auswirkungen. „Diese Probleme anzugehen, wird nur gelingen mit Kooperation und ganz sicher nicht mit neuer Abschottung“, sagte Gabriel. Das G20-Treffen war darum ein wichtiges Zeichen. Gemeinsam stehen die G20 für fast zwei Drittel der Weltbevölkerung, über vier Fünftel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und drei Viertel des Welthandels. Dieser Kreis der 20 größten Staaten trägt eine besondere Verantwortung und muss sich gemeinsam den grundlegenden Ursachen von Konflikten und den Möglichkeiten friedlicher Krisenprävention und Konfliktbeilegung widmen.

Schwerpunkte: Agenda 2030, Frieden, bessere Chancen für Afrika

Die Außenminister Sigmar Gabriel und Sergej Lawrow sprachen über die deutsch-russischen Beziehungen und die Konflikte in Syrien und in der Ukraine.
Die Außenminister Sigmar Gabriel und Sergej Lawrow sprachen über die deutsch-russischen Beziehungen und die Konflikte in Syrien und in der Ukraine. © Ute Grabowsky/photothek.de

Ein Schwerpunkt des Treffens war die Umsetzung der Agenda 2030 - das „wichtigste globale Gerechtigkeitsinstrument“, so Gabriel. Die Agenda 2030 wurde im September 2015 auf einem UN-Gipfel von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet, auch die Zivilgesellschaft war an der Erstellung beteiligt. Mit 17 Zielen will die Agenda mehr Nachhaltigkeit in den Bereichen Soziales, Umwelt und Wirtschaft erreichen. Die G20 wollen ein Schlüsselakteur bei der Umsetzung dieses globalen Projekts werden. Im Fokus stand auch die Frage, wie Frieden und Stabilität langfristig gesichert werden können: eine vernetzte und vorausschauende Außenpolitik kann globale Krisen verhindern, noch bevor sie entstehen.

Ein dritter Schwerpunkt des G20-Außenministertreffens war die Zusammenarbeit mit Afrika. Welche Rahmenbedingungen sind nötig, damit sich das wirtschaftliche Potential des afrikanischen Kontinents ganz entfalten kann? Wie können die staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen in afrikanischen Ländern gestärkt werden? Zusammen mit Vertretern der Afrikanischen Union tauschten sich die Außenminister intensiv über die Frage aus.

Freundesgruppe für Syrien: Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen stärken

Das Treffen der Freundesgruppe für Syrien.
Das Treffen der Freundesgruppe für Syrien. © photothek.net

Am Rande der Konferenz trafen sich auch die Außenminister der Staaten, die in der sogenannten Freundesgruppe für Syrien vertreten sind. Die humanitäre Lage in weiten Teilen von Syrien ist noch immer sehr angespannt. Die Teilnehmer waren sich darum einig: Nur Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen können die Lage verbessern. „Von allein wird das Regime in Damaskus keine ernsthaften Verhandlungen führen. Deshalb ist es wichtig, Russland als Unterstützer für diese Verhandlungen zu gewinnen“, sagte Gabriel nach dem Treffen.

Vernetzte Welt gestalten

Die Flagge des deutschen G20-Vorsitzes zeigt einen Kreuzknoten als Symbol des Zusammenhalts.
Die Flagge des deutschen G20-Vorsitzes zeigt einen Kreuzknoten als Symbol des Zusammenhalts. © dpa

Das Treffen der Außenministerinnen und Außenminister war Teil des deutschen Vorsitzes in der Gruppe der G20. Höhepunkt des Vorsitzjahres ist das Treffen der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten, das am 7. und 8. Juli in Hamburg stattfinden wird. Der deutsche Vorsitz hat das Motto „Eine vernetzte Welt gestalten“. Schwerpunkte werden in den Bereichen „Stabilität sichern“, „Zukunftsfähigkeit verbessern“ und „Verantwortung übernehmen“ gesetzt.

Zum Weiterlesen:

Fotostrecke: G20-Außenministertreffen in Bonn

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