Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
Der Zukunftsgipfel - „Summit of the Future“
Logo des UN-Zukunftsgipfels „Summit of the Future“, © UN
Wie kann das internationale Finanzsystem fairer gestaltet werden? Wie können die Chancen von KI genutzt werden? Um diese und weitere Fragen ging es beim UN-Zukunftsgipfel. Das Ziel: die UN fit für die Zukunft zu machen. Der Fahrplan: der UN-Zukunftspakt.
„Multilaterale Lösungen für ein besseres Morgen,“ so lautete das Leitmotiv zum UN-Zukunftsgipfel (Summit of the Future), welcher im Rahmen der 79. UN-Generalversammlung am 22. und 23. September 2024 in New York stattfand. Während des Gipfels einigten sich die Staats- und Regierungschefs auf einen Zukunftspakt (Pact for the Future). Mit dem Pakt hat sich die Staatengemeinschaft einen gemeinsamen Leitfaden zur beschleunigten Umsetzung der Agenda 2030 und zur Regelung von wichtigen Zukunftsthemen gegeben, die unser aller Leben betreffen. Dazu gehören unter anderem der Umgang mit neuen Technologien, künstlicher Intelligenz und neuen Waffensystemen sowie die verstärkte Kooperation im digitalen Raum. Ein weiterer zentraler Aspekt des Pakts ist die Frage der Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Auch die Reform des UN-Systems und insbesondere des UN-Sicherheitsrats ist Bestandteil des Zukunftspakts. Deutschland hatte zusammen mit Namibia ganz wesentlich die Verhandlungen zu dem Pakt gestaltet.
Der Weg zum Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen
Die Idee eines UN-Zukunftsgipfels entstand anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der UN 2020. Die UN-Mitgliedstaaten beauftragten damals den UN-Generalsekretär, Empfehlungen zum Umgang mit gegenwärtigen und zukünftigen globalen Herausforderungen wie Klimawandel und nachhaltige Entwicklung in Form einer „Gemeinsamen Agenda“ zu geben. Als Antwort legte der UN-Generalsekretär im September 2021 den Bericht „Our Common Agenda“ vor, unter anderem mit dem Vorschlag für einen Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen.
Mehr Informationen zum UN-Zukunftsgipfel finden Sie hier.
Welche Themen behandelt der Zukunftspakt?
- Kapitel 1: Nachhaltige Entwicklung und Entwicklungsfinanzierung: Welche Anpassungen und weiteren Anstrengungen der Staaten und der Vereinten Nationen sind nötig, um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 doch noch zu erreichen?
- Kapitel 2: Frieden und Sicherheit: Wie kann das kollektive Sicherheitssystem angepasst werden, um Frieden jetzt und in Zukunft zu sichern und zu wahren?
- Kapitel 3: Wissenschaft, Technologie, Innovation und Digitale Kooperation: Wie kann man den digitalen Raum positiv für die Menschheit gestalten, sodass Menschenrechte gewahrt und Entwicklungsziele erreicht werden?
- Kapitel 4: Jugend und zukünftige Generationen: Wie können junge Menschen besser in globale Entscheidungsprozesse eingebunden werden? Wie kann die internationale Staatengemeinschaft nicht nur die Interessen gegenwärtiger, sondern auch zukünftiger Generationen sicherstellen?
- Kapitel 5: Transformation der „Global Governance“: Wie kann das internationale finanzielle System fairer gestaltet werden? Wie kann der Weltraum zum gemeinsamen Vorteil genutzt und Risiken vermindert werden? Wie kann der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen reformiert werden, um seiner Rolle zur Regelung internationaler Konflikte gerecht zu werden?
Den Zukunftspakt finden Sie hier.
So engagiert sich Deutschland für den Zukunftsgipfel
Die deutsche Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in New York führte gemeinsam mit ihrem Kollegen aus Namibia die Verhandlungen zum Zukunftspakt. In zahlreichen Verhandlungssitzungen und Gesprächen haben Deutschland und Namibia die Fäden zusammengeführt, Kompromisse ausgelotet und einen Konsens über die Inhalte des Zukunftspakts herbeigeführt. Zivilgesellschaftlichen Akteure und weitere Stakeholder, wie zum Beispiel private Unternehmen, waren von Anfang an eng in den Verhandlungsprozess eingebunden.
Bundeskanzler Scholz lud am 12. September 2024 gemeinsam mit dem namibischen Staatspräsidenten Mbumba und UN-Generalsekretär Guterres zu einem virtuellen Globalen Aufruf in Vorbereitung auf den Zukunftsgipfel ein. Dort warben die drei gemeinsam mit mehreren Dutzend Staats- und Regierungschefs aus allen Regionen der Welt für den Zukunftspakt. Eine Aufzeichnung des auf UN WebTV übertragenen Live-Events sowie die einzelnen Videobotschaften sind aufzurufen auf www.SOTFGlobalCall.org.
Die Außenministerinnen und Außenminister der UN-Mitgliedstaaten kamen am 21. September 2023 zu einem vorbereitenden Ministertreffen zusammen. Einigkeit herrschte darüber, dass angesichts der Komplexität der heutigen Krisen Lösungen nur gemeinsam erreicht werden können. Der Zukunftsgipfel müsse Anstöße zu einer Reform des multilateralen Systems geben, allen voran der internationalen Finanzarchitektur. Für Deutschland nahm Bundesaußenministerin Baerbock teil.