Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
„Brücken zwischen Europa und Afrika“
Beitrag von Außenminister Sigmar Gabriel und Wolfgang Niedecken, dem Kopf der Kölner Rockband BAP. Niedecken wurde für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, ein Schwerpunkt dabei ist Afrika.
Beitrag von Außenminister Sigmar Gabriel und Wolfgang Niedecken, dem Kopf der Kölner Rockband BAP. Niedecken wurde für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, ein Schwerpunkt dabei ist Afrika. An diesem Montag (12.06.) gibt Niedecken auf Initiative von Außenminister Gabriel ein gemeinsames Konzert mit dem kenianischen Musiker Eric Wainaina im Auswärtigen Amt. Erschienen in Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau (12.06.2017).
***
Afrika ist in diesen Tagen sehr sichtbar in Berlin. Von Schöneberg mit der G20-Konferenz zur Afrika-Partnerschaft bis zum Alexanderplatz beim Afrika-Festival - und eben auch in der Herzkammer der deutschen Außenpolitik, dem Auswärtigen Amt. Von der wirtschaftlichen Entwicklung bis zum kulturellen Austausch, überall keimen Hoffnung und Zuversicht.
Wir wissen aber auch: Wenn wir die Chancen nutzen wollen, die der afrikanische Kontinent seinen Bürgerinnen und Bürgern und uns Europäern bieten kann, wenn wir an die Gefahren und Schrecken von der Korruption und Ausbeutung bis zu Armut, Flucht und Vertreibung auf dem afrikanischen Kontinent denken, dann braucht es mehr. Mehr Gemeinsamkeit, mehr Engagement und vor allem eine bessere Kooperation zwischen Staat und Gesellschaft.
Künstler sollen Vorbild für Politik sein
Deswegen haben wir uns zusammengetan, um an diesem Montag im Auswärtigen Amt gemeinsam zwischen Kunst und Politik und mit Eric Wainaina zwischen Köln und Nairobi ein Zeichen zu setzen: „Arsch huh, Zäng ussenander“ – das gilt nicht nur in Deutschland, sondern das gilt für Deutschland ganz besonders im Verhältnis zu Afrika!
Dabei kann und soll das zivilgesellschaftliche Engagement gerade von Künstlerinnen und Künstlern Vorbild für die Politik sein. Das Projekt „Rebound“, das ehemaligen Kindersoldaten den Weg in ein freies und selbstbestimmtes Leben ermöglicht und das wir gemeinsam unterstützen, der Einsatz von Eric Wainaina gegen Korruption und für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sind solche Beispiele.
Auswärtige Kulturpolitik
Eine zupackende Afrika-Politik wird genau solche Projekte unterstützen. Indem sie der Zivilgesellschaft hilft, ihre Freiräume zu erweitern. Indem sie das zivile Engagement von Künstlerinnen und Künstlern zur Kenntnis nimmt, fördert und unterstützt. Denn Kultur ist der Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen, für Brüche ebenso wie für Hoffnungen. Sie kann nur leben, wenn sie frei ist. Genau diese Freiheit zu schützen und zu pflegen, das ist Aufgabe deutscher Außenpolitik.
Über Goethe-Institute, über Schulen und andere Bildungseinrichtungen bis hin zu so erfolgreichen gemeinsamen Plattformen wie „Music in Africa“ mit der Siemens-Stiftung, die auch heute am Programm der Bundesregierung beteiligt ist, fördern wir solche Freiräume. In ihnen ermöglichen wir Begegnung und Austausch, gerade auch außerhalb von Staat und Politik. Auswärtige Kulturpolitik schafft damit Zugang zu Bildung und Kultur in allen drei Richtungen: in unserer Gesellschaft, zwischen den Völkern und für eine neue Gemeinsamkeit und Solidarität.
Deswegen haben wir uns zusammengetan und wollen noch stärker als bisher die deutsche Politik in Afrika für Kultur und Bildung, für zivilgesellschaftliches und friedensstiftendes Engagement ausbauen.
Förderung afrikanischer Schulen
Wir haben uns auf den Weg gemacht. Mit der Förderung von Schulen und Hochschulen von Kairo bis Kapstadt, mit Stipendien für Studierende, die aufgrund von Flucht ihr Heimatland verlassen mussten, mit dem Aufbau einer Ostafrikanisch-Deutschen Fachhochschule in Nairobi gemeinsam mit der deutschen Wirtschaft, dem Ausbau der Goethe-Institute und nicht zuletzt mit der Unterstützung des Kreativsektors in Afrika – neben der Siemens-Stiftung vor allem mit der Berlinale, aber auch mit unseren französischen Freunden dort, wo wir durch ein Zusammenlegen unserer Ressourcen mehr Hilfe leisten können.
Diesen Weg wollen wir gemeinsam weiter gehen – und so kulturell, wirtschaftlich und politisch die Brücken bauen helfen, die Europa und Afrika so dringend für eine bessere Zukunft der Menschen auf beiden Kontinenten benötigen.